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Forschungsquartett | Corona und Trinkverhalten

Wie verändert Corona unseren Alkoholkonsum?

Online-Daten zeigen: Die soziale Isolation während der Corona-Pandemie hat unser Trinkverhalten verändert. Während viele Menschen weniger Alkohol trinken, ist die Entwicklung bei anderen besorgniserregend.

Trinkverhalten: Plus Minus Null

Für viele Menschen hat die Corona-Pandemie nicht nur eine Pause von sozialen Events bedeutet. Auch ihr Alkoholkonsum ging dadurch stark zurück. Eine Entwicklung die also eher positiv zu bewerten ist? Tatsächlich zeigen Online-Daten, dass der durchschnittliche Alkoholkonsum in Deutschland in etwa gleich geblieben ist.

Insgesamt werden die Zahlen Suchtkranker steigen

Das liegt daran, dass eine Gruppe der Erwachsenen in der Pandemie zwar weniger trinkt, bei einer anderen Gruppe hat sich das Trinkverhalten aber in die gegenteilige Richtung entwickelt. Die meisten Menschen, die während Corona weniger getrunken haben, werden nach der Pandemie wieder auf ihr vorheriges Level zurückkehren. Für diejenigen, die in dieser Zeit ihr Trinkverhalten gesteigert haben, steigt die Gefahr in die Abhängigkeit zu rutschen gewaltig.

Schon aus Asien während der SARS-Pandemie gab es Zahlen, dass in den Berufsgruppen, die besonders in den Lockdown-Regionen gearbeitet haben und die auch unter psychosozialem Stress gestanden haben, eine erhöhte Quote von Alkoholanhängigkeit sukzessive aufgetreten ist.

Falk Kiefer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie

Allerdings wird sich dieser Effekt voraussichtlich erst wenige Jahre nach der Pandemie zeigen. Denn die Entwicklung einer Sucht dauert einige Monate bis Jahre.

Wie die Pandemie und die Veränderung des Alkoholkonsums zusammenhängen, welche Faktoren die Sucht begünstigen und wie es weitergehen wird, darüber spricht detektor.fm-Redakteurin Eva Weber in der neuen Folge des Forschungsquartetts mit Falk Kiefer. Er ist ärztlicher Direktor der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie.

Personen, die sich wegen ihres Alkoholkonsum sorgen, finden an dieser Stelle Hilfe.

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