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Foto: Renata Apanaviciene/shutterstock.com
Bild: Renata Apanaviciene | shutterstock.com

Forschungsquartett | CovSocial

Wie verändert die Pandemie unsere psychische Gesundheit?

Seit knapp zwei Jahren prägt die Corona-Pandemie unseren Alltag. Wie wirken sich eine Pandemie und die damit einhergehenden Lockdowns auf unsere mentale Gesundheit aus?

Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft

Die Berliner Studie CovSocial zeigt, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf unsere Gesellschaft hat. Der Fokus der Studie liegt dabei auf der mentalen Gesundheit und wie diese sich aufgrund der Lockdowns verändert. Dabei wurde die Studie in zwei Phasen unterteilt: Die erste Phase der Studie gibt einen beschreibenden Überblick darüber, wie das Wohlbefinden und das soziale Leben von Berlinerinnen und Berlinern im Zeitraum von März 2020 bis hin zum zweiten langen Lockdown im darauffolgenden Herbst beeinflusst wurde.

Vulnerabilität

Die Vulnerabilität der Berliner Gesellschaft nahm laut der Studie während des ersten Lockdowns im März 2020 deutlich zu. Indikatoren für eine Veränderung der psychischen Gesundheit, wie Depressionen, Ängste und Einsamkeit, sind demnach angestiegen. Durch die Lockerungen im Sommer haben sich die Probandinnen und Probanden vom sogenannten Schockeffekt erholt. Doch der zweite lange Lockdown im Herbst hat die Zahlen der Studie wieder steigen lassen.

Resilienz

Die alltägliche Widerstandsfähigkeit der Berlinerinnen und Berliner nahm laut den Ergebnissen stark ab. Auf sogenannte Coping-Strategien, also Bewältigungsstrategien, konnte während der beiden Lockdowns nicht zurückgegriffen werden, da die dafür notwendigen sozialen Kontakte stark eingeschränkt wurden. Die Studie CovSocial verweist hier vor allem auf den Lockdown im Winter 2020/21, aus dem ein Ermüdungseffekt innerhalb der Gesellschaft resultierte.

Jeder erneute Lockdown hinterlässt einen noch größeren Ermüdungseffekt. Das heißt, die Gesellschaft wird immer vulnerabler, die Resilienz sinkt weiter.

Prof. Dr. Tania Singer, Leiterin der Forschungsgruppe Soziale Neurowissenschaften der Max-Planck-Gesellschaft

Prof. Dr. Tania Singer, Leiterin der Forschungsgruppe Soziale Neurowissenschaften der Max-Planck-GesellschaftMax-Planck-Gesellschaft

Soziale Kohäsion

Sowohl die Vulnerabilität als auch die fehlende Resilienz spiegeln sich in den Zahlen der sozialen Kohäsion. Gefühle wie Zugehörigkeit, Vertrauen in sich selbst oder auch in die Regierung sowie die Solidarität innerhalb der Gesellschaft nahmen deutlich ab.

Erneuter Lockdown: Ja? Nein? Das ist eine schwierige Entscheidung für die Regierung. Zukünftig sollten hier aber auch Faktoren wie die mentale Gesundheit der Bevölkerung eine wichtige Rolle spielen.

Prof. Dr. Tania Singer

In Phase zwei der Studie werden die erhobenen Zahlen nicht nur ausgewertet, sondern in Taten umgesetzt. So soll beispielsweise durch achtsamkeitsbasierte Stressreduktionstechniken der Ermüdungseffekt bei deutlich vulnerableren Personen langfristig verbessert werden.

Die Leiterin der Forschungsgruppe Soziale Neurowissenschaften, Prof. Dr. Tania Singer, hat mit detektor.fm-Redakteurin Valerie Zöllner über die Ergebnisse ihrer Studie CovSocial gesprochen. Von ihren Recherchen berichtet sie detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth in der neuen Folge des Forschungsquartetts.

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