Die Genschere Crispr-Cas9 gibt es jetzt schon seit einigen Jahren. Diese Technik, die tatsächlich wie eine sehr genaue Schere funktioniert, hat die Genforschung revolutioniert. Denn mit dem Protein Cas können bestimmte Gensequenzen aktiv herausgeschnitten und verändert werden.
Da diese Methode der Genveränderung aber nur für einzelne Organismen funktioniert, arbeiten Forschende daran, auch bei der Vererbung nachzuhelfen. Die Gene-Drive-Technologie macht das möglich. Sie erhöht die Chance, dass bestimmte Merkmale eines Gens weitervererbt werden.
Mit der Genschere einmal Gott spielen
Insbesondere diese Form der Genveränderung bringt aber auch viele Risiken mit sich. Denn einmal in der Welt, können Mutationen und Kreuzzüchtungen nicht ausgeschlossen werden.
Trotzdem hat die Crispr-Methode zusammen mit dem Gene-Drive natürlich auch immenses Potential. Aktuell wird daran geforscht, wie die Gene von Mücken, die Malaria verbreiten, flächendeckend und über Generationen hinweg, verändert werden können. Gleichzeitig ist nicht abzuschätzen, wie sich das auf die örtlichen Ökosysteme auswirken könnte. Deshalb ist der Einsatz der Crispr-Cas-Methode zusammen mit der Gene-Drive-Technologie auch bisher weltweit nicht erlaubt.
Welche Chancen diese Methoden bieten – aber auch welche Unsicherheiten – erforscht Chaitanya Gokhale. Er untersucht am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie, wie sich solche Eingriffe in die Natur auf die Umwelt auswirken. detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan hat mit ihm darüber gesprochen, wie genau die Genschere funktioniert. Davon berichtet sie detektor.fm-Moderatorin Leora Koch in dieser Folge des Forschungsquartetts.