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Bild: Xu Zhang Images | Shutterstock.com

Forschungsquartett | Cybersecurity

Digitale Sicherheit für alle

Wie sicher ist das Internet für Menschen, die nicht lesen können, ein Handy mit der ganzen Familie teilen oder wegen ihrer Meinung um ihr Leben fürchten müssen? Die Informatikerin Katharina Krombholz erforscht, wie digitale Sicherheit für alle gelingen kann.

Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit dem CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit

Wer wird übersehen?

Sicherheitsbedrohungen im Internet fühlen sich für viele Menschen abstrakt an — obwohl man ihnen tagtäglich ausgesetzt ist. Maßnahmen wie starke Passwörter oder Zwei-Faktor-Authentifizierungen schützen uns, darauf verlassen die meisten Menschen sich, doch darüber hinaus spielt Cybersecurity im Alltag keine besonders große Rolle. Und das, obwohl unser Alltag oft stark von der digitalen Sicherheit abhängt; nicht nur, wenn wir unseren Kontostand checken oder private Nachrichten schreiben. Als Teil einer privilegierten Personengruppe — also etwa weiß, keine Behinderungen, wohnhaft in Europa oder den USA und mit eigenen Geräten mit privatem Internetzugang — hat man jedoch gute Voraussetzungen, um die IT-Sicherheit für sich zu optimieren. Anders geht es Menschen, deren Lebensrealität davon abweicht: die sich zum Beispiel ein Handy mit der gesamten Familie teilen müssen, die keinen verlässlichen Internetzugang haben, oder die aufgrund einer Sehbehinderung ganz andere Wege finden müssen, sich im Netz zu schützen.

Auf ihren Forschungsreisen trifft Dr. Katharina Krombholz vom CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit oft Menschen, die mit völlig anderen Voraussetzungen online gehen als jene, die zu privilegierten Personengruppen zählen. Und genau diese marginalisierten Gruppen geraten besonders leicht ins Visier von Betrug oder Datendiebstahl. Vieles davon fällt in Europa gar nicht auf, weil die Technik in der Regel von Entwicklerinnen und Entwicklern gestaltet wird, die von ihrer eigenen Lebensrealität ausgehen. Wer aber für Menschen baut, die einem ähnlich sind, übersieht schnell, was andere brauchen.

Designer, Entwickler und so weiter gehören einer ganz bestimmten, sehr ausgebildeten Gruppe an. Sie sind meistens männlich, meistens weiß, und leben meistens in den Vereinigten Staaten.

Katharina Krombholz, Leiterin der Forschungsgruppe Usable Security am CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit

Katharina Krombholz, Leiterin der Forschungsgruppe Usable Security am CISPA Helmholtz-Zentrum für InformationssicherheitFoto: CISPA/Tobias Ebelshäuser

Cybersecurity neu denken

Katharina Krombholz ist deshalb überzeugt: Digitale Sicherheit muss viel breiter gedacht werden. Nicht erst dann, wenn Unternehmen merken, dass im globalen Süden ein riesiger Markt wartet, sondern schon bei der Frage, wie Technik überhaupt entsteht. Ihre Hoffnung: Wenn Entwicklerinnen und Entwickler die Bedürfnisse der verletzlichsten Nutzergruppen ernst nehmen, profitieren am Ende alle.

Diese Menschen werden sehr oft von der globalen Gemeinschaft und von der Wirtschaft und von der Politik übersehen. Und ich möchte diesen Menschen eine Stimme geben.

Katharina Krombholz

Katharina KrombholzFoto: CISPA/Tobias Ebelshäuser

Wie funktioniert Forschung in anderen kulturellen Zusammenhängen? Und wieso ist es wichtig, direkt mit den Menschen in Kontakt zu treten? Darüber hat detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan in dieser Folge vom „Forschungsquartett“ mit Dr. Katharina Krombholz gesprochen. Krombholz leitet die Forschungsgruppe Usable Security am CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit.

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