Die digitale Gesellschaft
Wir wischen, scrollen, tippen und klicken. Und das viele Stunden am Tag. “Digital”, das heißt “den Finger betreffend” und das fasst die digitale Gesellschaft eigentlich schon ganz gut zusammen. Denn vieles, was früher viel Zeit und Kraft gekostet hat, ist heute eine kleine Geste geworden. Dabei sind auch die Schattenseiten der Digitalisierung allgegenwärtig. Deswegen versuchen Forscherinnen und Forscher der verschiedensten Disziplinen das Leben in der digitalen Gesellschaft zu verbessern.
Auf fremden Fotos
Peter Druschel zum Beispiel. Er forscht am Max-Planck-Institut für Softwaresysteme. Dort hat er mit seinem Team eine Anwendung entwickelt, die es erlaubt, die eigene Privatsphäre auf den Fotos anderer Leute zu schützen.
Und es ist natürlich so, dass mit der Integration von hochwertigen Kameras in Smartphones jetzt sozusagen immer und überall die Möglichkeit besteht, ganz einfach Videos und Bilder zu machen. – Peter Druschel, Max-Planck-Institut für Softwaresysteme
Mensch und Maschine gegen Fake News
In der digitalen Gesellschaft werden Fotos nicht nur geschossen, sondern auch massenhaft geteilt. Manipulationstechniken und gezielte Verbreitung in sozialen Netzwerken steigern das Risiko für Falschinformationen. Manuel Gomez Rodriguez leitet eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Softwaresysteme in Kaiserslautern. Sein Ansatz: Menschliche und künstliche Intelligenz kombinieren, um Fake-News zu entlarven.
Menschen treffen ein Urteil, ob eine Nachricht fake ist oder nicht. Aber Menschen sind nicht perfekt. Deswegen benutzen wir Algorithmen, um all diese Signale der Nutzer zu sammeln und um dann eine Voraussage zu treffen, ob es sich um Fake News handeln könnte. – Manuel Gomez Rodriguez, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Softwaresysteme in Kaiserslautern
Roboter in der Pflege
Doch nicht nur in den sozialen Netzwerken kommen künstliche Intelligenzen zum Einsatz. Auch in den Pflegeheimen spielen Roboter eine immer größere Rolle. Doch wenn Roboter mit Menschen zusammenarbeiten wird eine Frage derzeit immer wichtiger: Wer bringt den Robotern Ethik bei? Axel Walz vom Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb geht der Frage nach.
Ein Roboter ist nicht dazu in der Lage, Empathie zu verspüren. Er hat keine Gedanken in unserem Sinne und auch keine Gefühle. Stattdessen ist er programmiert, sich in einer bestimmten Art und Weise zu verhalten. – Axel Walz, Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb
Wie sieht die digitale Gesellschaft aus? Wie können wir in ihr sicher und selbstbestimmt leben? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die beiden detektor.fm-Redakteure Lara-Lena Gödde und Lars-Hendrik Setz in diesem Forschungsquartett.