Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft
E-Auto-Boom nimmt Fahrt auf
Der Absatz von Elektroautos in Deutschland boomt. Rund 270 000 davon sind dieses Jahr bereits neu zugelassen worden – so viele wie noch nie. Durch den Umstieg vom Verbrenner auf das E-Auto soll der Verkehrssektor in Deutschland klimafreundlicher werden. Aber auch Elektroautos sind nicht CO2-neutral. Vor allem die Herstellung der Auto-Batterien benötigt viel Energie und Ressourcen.
Problematisch ist vor allem der Abbau von kritischen Rohstoffen wie Lithium oder Kobalt, die für die Herstellung einer Batterie benötigt werden. Für die Gewinnung von Lithium etwa wird viel Wasser verbraucht. In wasserarmen Regionen Südamerikas geht der Bedarf der Minengesellschaften zulasten der dortigen Bevölkerung und der Ökosysteme. Auch bei Kobaltminen im Kongo wird immer wieder von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit berichtet.
Recycling von E-Auto-Batterien: ein Zukunftsgeschäft
Um CO2 und Ressourcen einzusparen, wäre es allerdings möglich, die Batterien zu recyceln. Wenn die Lebensdauer eines Akkus erschöpft ist, könnte man die wertvollen Rohstoffe daraus zurückgewinnen und für die Herstellung neuer Batterien verwenden. Erste Pilotanlagen dazu gibt es in Deutschland bereits. Aber das Verfahren ist komplex und die Technologie bisher noch nicht ausgereift genug, um die Lithium-Ionen-Akkus in wirklich industriellen Maßstäben zu recyceln. Außerdem gibt es bisher einfach noch zu wenig E-Auto-Batterien, die überhaupt recycelt werden können.
In Zukunft dürfte das Recycling von E-Auto-Batterien allerdings ein lukratives Geschäftsfeld werden. Welche Hürden es bis dahin noch zu überwinden gilt, darüber hat detektor.fm-Redakteur Yannic Köhler mit Welf-Guntram Drossel, dem geschäftsführenden Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik gesprochen. Von seiner Recherche berichtet er detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth im Forschungsquartett.