Wie entstehen eigentlich Planeten?
Das hat sich schon Immanuel Kant vor über 200 Jahren gefragt. Von dem Philosophen stammt nämlich eine der ersten Theorien, wie sich aus Gas und Staub die Planeten in unserem Sonnensystem gebildet haben könnten. Mittlerweile ist der Stand der Forschung natürlich um einiges weiter, aber noch immer gibt es viele ungeklärte Fragen.
Zwar gibt es Theorien und Modelle, wie die Prozesse der Planetenentstehung ablaufen könnten. Die konnten bisher allerdings noch nicht in der Praxis überprüft werden. Das Problem: Bisher hat ein Planet im Entstehungsprozess gefehlt, anhand dessen man diese Abläufe hätte beobachten können.
Planetenbaby entdeckt
Doch genau so ein „Planetenbaby“ haben Forschende des Max-Planck-Instituts für Astronomie 2018 entdeckt. Der 370 Lichtjahre entfernte Gasplanet PDS 70b ist weniger als fünf Millionen Jahre alt und damit in Planetenzeitaltern gerechnet noch extrem jung. Er befindet sich also noch in der Phase seiner Entstehung. Es ist das erste Mal überhaupt, dass Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit haben, einen so jungen Planeten beim Wachsen zu beobachten.
PDS 70b ist der erste Planet, den man wirklich unzweideutig zu dem Zeitpunkt seiner Entstehung detektiert hat. Und das ist eine Novität, sag ich mal, das hat es bisher noch nicht gegeben. – Miriam Keppler, ist Doktorandin am Max-Planck-Institut für Astronomie und hat an der Entdeckung von PDS 70b mitgewirkt.
Über die Entdeckung von PDS 70b hat detektor.fm-Redakteur Yannic Köhler mit Miriam Keppler von der Abteilung Planeten- und Sternentstehung des Max-Planck Instituts für Astronomie gesprochen. Wie der Forschungsstand in Sachen Planetenentstehung ist, und wie uns PDS 70b helfen kann, diese Prozesse zu verstehen, erzählt er Lara-Lena Gödde in dieser Folge des Forschungsquartetts.
Redaktion: Yannic Köhler