Auch wenn es die Menschen immer wieder beunruhigt. Das Beben am 16. April 2015 in Leipzig hatte nur einen Wert von 3,3 auf der Richterskala. Ein sehr leichtes Erdbeben also, wie es mehrmals pro Stunde auf der Erde stattfindet.
Dabei sind Erdbeben in Ostdeutschland eigentlich selten. Zuletzt war vor dreißig Jahren eines der Vogtländer Schwarmbeben bis nach Leipzig spürbar. Die Beben im nahen Vogtland sind zwar häufiger, haben aber eine gänzlich andere Ursache. Dort entstehen durch vulkanische Aktivität immer wieder Spannungen im Untergrund, die sich durch eine Reihe leichter Beben lösen.
Das Beben vom 16. April 2015 hatte zwar ein nur mit Messgeräten wahrnehmbares Nachbeben, nichts deutet aber auf vulkanische Aktivität hin. Der Seismologe Ottomar Krentz bezeichnet es als tektonisches Beben, auch wenn die Ursache nicht eindeutig zu klären ist.
„Es müssten noch mehr Erdbeben auftreten, damit man Erkenntnisse über die Region sammeln kann.“ – Dr. Ottomar Krentz, Koordinator des Seismologieverbundes Sachsen
Im Prinzip erlauben es Erdbeben, genauere Erkenntnisse über die geologische Beschaffenheit einer Region zu ermitteln. Weil sich die Wellen während ihrer Ausbreitung je nach Gestein und Untergrund verändern. Im Falle des Leipziger Bebens ist die Datengrundlage allerdings nicht ausreichend.
Dr. Ottomar Krentz von der Sächsischen Landesanstalt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie nimmt das gelassen. Ohnehin gäbe es wenig Anzeichen für eine erhöhte Bebengefahr in der Region. Das Beben vom 16. April 2015 scheint also ein Enzelfall gewesen zu sein, vermutet er im Gespräch mit Moderatorin Theresa Nehm.