Bis 2050 soll die Erdbevölkerung auf neun Milliarden Menschen anwachsen. Doch bereits jetzt leidet fast eine Milliarde Menschen Hunger. Vor diesem Hintergrund wirkt es geradezu unglaublich, dass allein in Deutschland pro Jahr um die 18 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll landen. Und zwar auch Sachen, die eigentlich noch völlig in Ordnung sind, deren Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) aber schon abgelaufen ist.
„Der Foodscanner für die Hosentasche“
Am Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung haben sich Wissenschaftler deshalb mit diesem Problem auseinandergesetzt.
Es gibt keinen universellen Indikator über Verfall oder Frische. Das muss man bei jedem Lebensmittel individuell untersuchen, welche Prozesse da einsetzen oder welche Eigenschaften die Lebensmittel jetzt aufweisen und es gibt sicher Lebensmittel, da geht das einfacher. – Robin Gruna, Projektleiter am Fraunhofer Institut
Sie haben das Potential vorhandener Scanner-Technologie genutzt, mit welcher Lebensmittel derzeit im Labor untersucht werden. Dabei ist es den Forschern gelungen, diese Technik außerhalb des Labors nutzbar zu machen. Damit ist es möglich, direkt beim Anbau von Lebensmitteln, im Supermarkt oder Zuhause, festzustellen, ob ein Lebensmittel noch gut ist.
Wie funktioniert das Ganze?
Der Foodscanner funktioniert nach den Prinzipien der Optik, genauer der Nahinfrarotspektroskopie. Das heißt, der Scanner sendet einen Strahl Infrarotlicht auf ein Produkt. Dieses absorbiert bestimmte Wellenlängen und ein Sensor misst das reflektierte Spektrum. So lässt sich messen, um welchen Stoff es sich handelt und in welchem Zustand er sich befindet.
Bisher ist der Foodscanner zwar noch nicht in Produktion, aber die technischen Möglichkeiten sind da. Was der Scanner alles kann und wo seine Schwächen liegen, das hat detektor.fm-Moderator Christian Erll mit seiner Kollegin Eva Weber besprochen.