Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)
Forschen auf der Flucht
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar 2022 haben mehrere Millionen Menschen ihr Heimatland verlassen und sind ins Ausland geflüchtet. Darunter auch Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Sie mussten ihre Heimatinstitutionen und damit auch die notwendigen Infrastrukturen zum Forschen hinter sich lassen. Im Zuge dessen wurden Stimmen aus der internationalen Forschungsgemeinschaft laut, Unterstützung für ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu bieten.
Auch in Deutschland wurden solche Forderungen geäußert, zum Beispiel von Julia von Blumenthal, der Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt. Zahlreiche Universitäten und Forschungszentren haben Hilfsangebote ins Leben gerufen, um ukrainische Studierende und Forschende zu unterstützen.
Internationale Zusammenarbeit
Auch das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur im östlichen Europa in Leipzig (GWZO) hat Initiative ergriffen. Im September hat es ein Sonderstipendium ins Leben gerufen, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützt, die aus der Ukraine kommen — unabhängig von ihrer Nationalität. Es unterstützt außerdem auch Menschen aus Belarus und Russland, wenn sie Distanz zum Regime nachweisen können. Natalia Chamaiko und Anastasiia Korochina sind zwei ukrainische Archäologinnen. Sie haben beide an der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Kiew geforscht, bis sie Ende März nach Deutschland fliehen mussten. Mittlerweile sind sie Teil des genannten Sonderstipendiums des GWZO.
Wie geht Forschen auf der Flucht? Darüber hat Redakteurin Charlotte Nate mit Natalia Khamaiko und Anastasiia Korochina vom GWZO in Leipzig gesprochen. Was sie dabei erfahren hat, erzählt sie detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth im Gespräch.