Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft
Woher kommt Ötzi?
Am 19. September 1991 hat ein Ehepaar beim Wandern in den südtiroler Ötztaler Alpen eine Leiche gefunden. Nach einigen Untersuchungen haben Fachleute herausgefunden, dass es sich dabei um eine Mumie aus der Kupferzeit handelt, die damit rund 5.300 Jahre alt ist. Den Namen Ötzi bekam die Mumie von dem Wiener Journalisten Karl Wendl, der den Namen aus den Worten Ötztal und Yeti zusammengesetzt hat. Seitdem begeistert Ötzi die Wissenschaft. 2011 ist es Forschenden das erste Mal gelungen, ein Genom vollständig zu entschlüsseln. Demnach hat er südeuropäische Gene mit genetischen Komponenten von Jägern und Sammlern, anatolischen Ackerbauern und Steppenhirten. Das ist nun widerlegt worden.
Eine Rekonstruktion nach unserer Vorstellung
Mithilfe von genetischen Untersuchungen haben Forschende rekonstruiert, wie Ötzi ausgesehen haben könnte. Dabei haben sie sich auch daran orientiert, wie man sich Vorfahren europäischer Menschen vorgestellt hat. Dadurch wird er bisher wie folgt dargestellt: Circa 1,60 Meter groß, leicht muskulös, mit braunen Augen und dunklem Haar und einer eher helleren Hautfarbe, die dem mediterranen Typ ähnelt. Den neuen Forschungen zufolge soll aber dieses Bild nicht stimmen.
Wer ist Ötzi wirklich gewesen und was bedeuten die neuen Forschungsergebnisse für die Wissenschaft? Diese Fragen klärt detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat mit ihrer Kollegin Alina Metz. Sie hat für die Folge „Forschungsquartett“ mit dem Archäogenetiker Johannes Krause vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie gesprochen.