Citizen Science ist mehr als Datensammeln
Menschen rennen mit Schmetterlingsnetzen über Berge oder zählen die Vögel im heimischen Wald. Hobby-Astronomen suchen in der Nacht nach unentdeckten Himmelskörpern. Und wieder andere durchforsten Briefe und Fotos ihrer Familie auf der Suche nach der eigenen Geschichte. Dank „Citizen Science“ fallen dabei für Wissenschaftler zahlreiche nützliche Daten an.
Interessant sind aber auch die Fragen, die die Bürger an die Welt haben und die sie alleine nicht beantworten können. Oder ihre Ideen, wie sich diese Fragen beantworten lassen. Wissenschaftlich ausgedrückt: Es geht um das Forschungsdesign.
Der Elfenbeinturm öffnet die Pforten
Unter dem Titel GEWISS (BürGEr schaffen WISSen) haben sich nun Institutionen des Wissenschaftsbetriebs in Deutschland zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Bürgerforschung stärker in die Welt der akademischen Forschung zu integrieren.
Meilensteine sind aktuell die Herausgabe des Grünbuchs „Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland“ und die Website buergerschaffenwissen.de, auf der sich Interessierte über aktuelle Projekte informieren können.
Wie sich die Wissenschaftler eine stärkere Bürgerbeteiligung und eine zukünftige Öffnung der akademischen Forschung für Bürgerforscher vorstellen, darüber hat detektor.fm-Redakteur Mike Sattler mit Anett Richter vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDIV) gesprochen.
Redaktion: Mike Sattler