Play
Bild: BEST-BACKGROUNDS | Shutterstock.com

Forschungsquartett | Hexastickstoff

Wie N₆ die Raumfahrt verändern könnte

Einem Chemie-Team der Uni Gießen ist es erstmals gelungen, Hexastickstoff (N₆) herzustellen. Ein Meilenstein in der Chemie! Das Molekül ist der stärkste nicht-nukleare Sprengstoff — und hat großes Potenzial als Energiespeicher.

Explosion ohne Feuerball

Wenn eine Rakete zündet, um ins All abzuheben, ist das ein imposanter Anblick: Aus den Triebwerken schlägt ein gleißender Feuerstrahl, der für den nötigen Schub sorgt. Für Betrachterinnen und Betrachter ein Spektakel, für die Umwelt dagegen eine ziemliche Katastrophe: Mit ihren fossilen Treibstoffen zählen Raketen zu den größten CO₂-Schleudern überhaupt. Doch dank eines Durchbruchs in der Chemie muss das nicht so bleiben.

Zum ersten Mal überhaupt ist es Forschenden der Universität Gießen nämlich gelungen, sechs Stickstoffatome miteinander zu verbinden und so ein neues Molekül herzustellen: Hexastickstoff. Das Molekül mit der chemischen Formel N₆ hat enormes Potenzial, unter anderem für die Raumfahrt, denn es ist die energiereichste Substanz der Welt. Würde man es als Raketenantrieb nutzen, gäbe es allerdings keine Explosion mit Rauch und Feuer und gewaltigen Mengen an klimaschädlichen Emissionen. Stattdessen entsteht bei Explosion eine Druckwelle — ansonsten zerfällt N₆ rückstandslos zu „normalem“ Stickstoff, der in Form von N₂ 78 Prozent der Erdatmosphäre und damit unserer Luft ausmacht.

Klimahoffnung Hexastickstoff

Das Chemie-Team der Justus-Liebig-Universität Gießen hat mit Hexastickstoff ein Molekül hergestellt, das nicht nur in der Raumfahrt Begehrlichkeiten weckt. Für den stärksten nicht-nuklearen Sprengstoff der Welt interessieren sich natürlich auch Militärs — außerdem ist eine künftige Anwendung als umweltfreundlicher Energiespeicher denkbar.

Das ist der große Charme daran: Es entsteht außer Stickstoff — sprich: hauptsächlich Luft — gar nichts. Kein Kohlendioxid, keine Nebenprodukte.

Peter Schreiner, Leiter des Instituts für Organische Chemie an Universität Gießen

Peter Schreiner, Leiter des Instituts für Organische Chemie an Universität GießenFoto: David Ausserhofer

Wie realistisch ist es, dass Raketen bald mit Hexastickstoff angetrieben werden? Und wie ist es überhaupt gelungen, N₆ herzustellen? detektor.fm-Redakteur Johannes Schmidt hat im „Forschungsquartett“ bei Prof. Peter Schreiner nachgefragt. Er hat das Forschungsteam der Uni Gießen geleitet, dem der Durchbruch bei der Herstellung von Hexastickstoff gelungen ist.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen