Play
Foto: RossHelen | Shutterstock
Foto: RossHelen | Shutterstock

Forschungsquartett | Hundehaut aus dem Labor

Weniger Tierversuche dank In-vitro-Hundehaut?

Zum ersten Mal haben Forschende eine In-vitro-Hundehaut hergestellt. Dank dieser Haut aus dem Labor könnten Tierversuche reduziert werden.

Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft

In-vitro-Hundehaut aus dem Labor

Nach mehreren Jahren Forschung zu menschlicher Haut haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB nun eine In-vitro-Hundehaut im Labor herstellen können. Der Hintergrund: Viele Haustiere, insbesondere Hunde, leiden unter dermatologische Problemen — sie gehören zu den am häufigsten auftretenden Erkrankungen in Tierkliniken. Das Fraunhofer IGB entwickelt im Projekt „WowWowSkin“ daher ein In‑vitro‑Modell für Hundehaut, um Therapeutika und Pflegeprodukte für den Hund standardisiert testen zu können. Hierfür bekommt das Forschungsteam von Tierärzten und Tierärztinnen Überreste von originaler Hundehaut, die bei notwendigen Operationen an den Tieren anfallen. Auf Basis dieser Hautstücke isolieren und immortalisieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die verschiedenen Hautzellen und bauen daraus Vollhautäquivalente auf. So schaffen sie ein reproduzierbares Hautmodell, das vom Original praktisch nicht zu unterscheiden ist.

Der Aufbau und die Differenzierung der Zellen und was die Zellen machen und können, das entspricht wirklich der In-vivo-Haut.

Dr. Anke Burger-Kentischer, Abteilungsleiterin Zell- und Gewebetechnologien am Fraunhofer IGB

Dr. Anke Burger-Kentischer, Abteilungsleiterin Zell- und Gewebetechnologien am Fraunhofer IGBFoto: Fraunhofer IGB

Tierversuche reduzieren und veterinärmedizinische Produkte verbessern

Dieses Modell könnte ein großer Fortschritt für das Tierwohl bedeuten, denn an der In-vitro-Hundehaut aus dem Labor lassen sich veterinärmedizinische Therapeutika und Pflegeprodukte testen — sie ist also eine Alternative zu Tests mit In-vivo-Hundehaut, also zu Tierversuchen. Seit einer EU-Verordnung von 2013 sind in Europa Tierversuche in der Kosmetikbranche verboten. Für medizinische Tests werden aber immer noch Tiere genutzt. Das könnte sich mit der Entwicklung von Hautäquivalenten verschiedener Tiere künftig ändern.

Über die In-vitro-Hundehaut und ihre möglichen Anwendungen sprechen detektor.fm-Redakteurin Astrid Jurquet und detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat im „Forschungsquartett“. Wissenschaftliche Fragen zum Thema beantwortet Dr. Anke Burger-Kentischer. Sie ist Abteilungsleiterin Zell- und Gewebetechnologien am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen