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Bild: Künstlerische Darstellung eines Hycean-Planeten
Bild: Künstlerische Darstellung eines Hycean-Planeten | University of Cambridge/Amanda Smith

Forschungsquartett | Hycean-Welten

Was macht einen Planeten bewohnbar?

Die Erde ist der einzige Himmelskörper im Universum, der nachweislich bewohnt ist. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass auch auf anderen Planeten Leben möglich ist. Eine Studie der Universität Cambridge hat jetzt eine neue Art von Planeten beschrieben, auf das möglich sein könnte. Was sind diese Hycean-Welten?

Sind wir allein?

Die Frage, ob außerirdisches Leben existiert, fasziniert die Menschheit seit Jahrhunderten. Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen die Oberflächen und Atmosphären anderer Planeten in der Hoffnung, dort Wasser zu finden  die wichtigste Voraussetzung für die Entstehung von Leben. Dabei suchen sie vor allem nach Himmelskörpern, die um einen Stern kreisen: sogenannte Exoplaneten. Laut NASA wurden bis jetzt 4 516 Exoplaneten entdeckt (Stand 14.09.2021). Auch ein felsiger Untergrund, ähnlich der Erdoberfläche, galt bisher als Grundlage von außerirdischem Leben.

Nikku Madhusudhan und sein Team von der Universität Cambridge haben jetzt eine neue Klasse von Planeten beschrieben, auf der sie Leben vermuten. Bei Untersuchungen des Planeten K2-18 b stellten sie neben einer dicken Wasserstoffschicht auch große Wasserflächen fest. Daraus leiten sie jetzt die Existenz von sogenannten Hycean-Planeten ab. Der Name ist ein Kofferwort, das sich aus den englischen Begriffen für Wasserstoff (hydrogen) und Ozean (ocean) zusammensetzt.

We need to be open about where we expect to find life and what form that life could take, as nature continues to surprise us in often unimaginable ways.

Nikku Madhusudhan, Universität Cambridge

Hycean-Welten: der nächste Schritt auf der Suche nach Leben?

Die Hycean-Planeten sind laut Studie zwei bis drei mal so groß wie die Erde, es soll sehr viele von ihnen geben. Auf  solchen Planeten können Temperaturen bis zu 200 Grad Celsius herrschen. Eigentlich ist das zu heiß für die Entstehung von Leben. Es könnte aber sein, dass sich, geschützt von der Wasserstoff-Wasser-Schicht, am Meeresboden Mikroorganismen und Würmer angesiedelt haben. Ähnlich wie an den Thermalquellen unsere Ozeane.

Allerdings sind das bis jetzt nur Vermutungen. Sollte es die in der Studie beschriebenen Hycean-Planeten wirklich geben, könnten sie die Suche nach außerirdischem Leben deutlich beschleunigen.

There are simply a lot of these planets, so if you brought in the conditions where life might be able to exist, there are more chances for us to search. And these planets are easier to study in detail because they are bigger.

Laura Kreidberg, Direktorin am Max-Planck-Institut für Astronomie

Laura Kreidberg, Direktorin am Max-Planck-Institut für Astronomie

Laura Kreidberg ist Direktorin am Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) in Heidelberg. Sie beschäftigt sich mit der Atmosphäre von Exoplaneten und der Frage, ob sie potenziell bewohnbar sind. detektor.fm-Redakteurin Marie Jainta hat sie gefragt, was einen Planeten bewohnbar macht, was sie von der Entdeckung der Hycean-Planeten hält und warum wir überhaupt nach außerirdischem Leben suchen. Von ihren Recherchen berichtet sie detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth in der neuen Folge des Forschungsquartetts.

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