Nebeneinander wird Miteinander – das ist der Titel eines Projekts der TU Chemnitz. Dahinter steht ein interdisziplinäres Forschungsteam aus Design, Ingenieurwissenschaften, Informatik und Soziologie. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung untersuchen die Forscher die Mensch-Technik-Interaktion für den demografischen Wandel.
Das Ziel des fünfjährigen Projektes: Die Technik für das Internet der Dinge anwenderorientiert und partizipativ zu entwickeln, also mit den Menschen. Außerdem untersucht das Projekt, welche Möglichkeiten smarte Technik einer immer älter werdenden Gesellschaft bieten kann.
Alle(s) vernetzt im Internet der Dinge?
Das Internet der Dinge steht für eine erleichterte Kommunikation. Angefangen bei Fitnessarmbändern bis hin zu ganzen Smart Homes könnten Geräte, die untereinander vernetzt sind, das Leben in Städten, Wohnvierteln und Häusern schon bald sehr stark verändern.
Das Projekt der TU Chemnitz untersucht diese erleichterte Kommunikation auch mit der Perspektive des demografischen Wandels. Smarte Umgebungen könnten älteren Menschen mehr Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen – sei es durch einfacheren Austausch mit den unmittelbaren Nachbarn oder die Kommunikation mit weit weg lebenden Bekannten.
Damit das gelingt, sollen Produkte zusammen mit Zielgruppen aus allen Generationen entwickelt werden. Vor allem ältere Menschen müssen dafür „abgeholt“ und an die neue Technik herangeführt werden. Dabei stehen Vertrauen in die Technik, aber auch der kritische Umgang mit ihr im Fokus.
Living Lab in der Innenstadt
Das Living Lab in einem kleinen Laden der Chemnitzer Innenstadt dient als Raum für gegenseitigen Austausch und Kritik. In Gruppendiskussionen, Vorträgen und Workshops wird der Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern hergestellt.
Das Projekt soll auch ein Grundverständnis für smarte Vernetzung schaffen. Das partizipative Forschungsdesign soll dafür sorgen, dass Bedürfnisse bei den Menschen erkannt werden und sich in der Technik später wiederfinden. Im Gegensatz zur Produktentwicklung mit Markt- und Akzeptanzforschung sollen von Beginn an technische Möglichkeiten gemeinsam erarbeitet werden. Damit das Internet der Dinge die Menschen vernetzt und nicht ausschließt.
detektor.fm-Redakteur Konstantin Kumpfmüller hat das Living Lab in Chemnitz besucht. Er hat sich von Arne Berger das Projekt „Nebeneinander wird Miteinander“ erklären lassen.