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Läufkäfer. Foto: Marc Jerusel | Museum für Naturkunde Berlin
Bild: Marc Jerusel | Museum für Naturkunde Berlin

Forschungsquartett | Käfer zeigt Umweltveränderungen

Laufkäfer erzählen Geschichten

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sind dahin gegangen, wo normalerweise steinalte konservierte Insekten verstauben: in den Museumskeller. Dort gibt ihnen eine Sammlung von Laufkäfern Aufschlüsse über die letzten 125 Jahre in Berlin.

Der Käfer passt sich an

Umweltveränderungen führen häufig dazu, dass bestehende Arten verschwinden und neue auftauchen. Nicht der Laufkäfer. Er hat über 125 Jahre in Berlin durchgehalten – und sich angepasst.

Eine Sammlung von zum Teil über hundert Jahre alten Laufkäfern aus dem Museum für Naturkunde in Berlin diente einer Forschergruppe als Grundlage, um evolutionäre Entwicklungen bei dem Käfer zu beobachten. Sie stellten fest, dass zu Zeiten großer Umweltverschmutzungen der metallische Glanz der Käferweibchen eher braun als grün war. Ab den 1950er-Jahren nahm die Anzahl der braunen Weibchen wieder ab. Die Männchen blieben über den gesamten Untersuchungszeitraum grün.

Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erklären diese Veränderungen mit einem Zusammenspiel der sexuellen und der natürlichen Selektion. Braune Weibchen hatten in einer schmutzigen Umwelt einen Überlebensvorteil. Die Männchen waren hingegen nach wie vor grün, weil die Vorliebe der Weibchen für grüne Partner größer war, als der evolutionäre Druck durch die Umweltverschmutzung.

Ein Blick in die Archive

Wollen Forschende zurückliegendes Verhalten beobachten, müssen sie sich mit konservierten Tieren begnügen. Das ist oft schwer, weil über die Zeit viele Proben unbrauchbar werden.

Die meisten Studien beziehen sich, gerade wenn es um Urbanisierung geht, auf neu eingewanderte Arten.

Silvia Keinath, Biologin

Die Studie aus Berlin ist eine der wenigen, die sich archivierte Tiere aus Museen angeschaut hat, um Umweltveränderungen zu untersuchen. Mit ihren Ergebnissen können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch Aussagen über die Urbanisierung und Umweltbelastungen in Berlin treffen.

Silvia Keinath ist Biologin am Museum für Naturkunde in Berlin und schreibt ihre Doktorarbeit zum Thema „Merkmalveränderungen verschiedener Insektenarten als Anpassung an vom Menschen veränderte Lebensräume“. Mit ihr hat detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde über die Laufkäfer gesprochen.

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