Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft
Kooperative Interaktion: Die gibt es zwischen Familienmitgliedern, Freunden und auch manchmal Fremden. Manche handeln aus Überzeugung selbstlos, andere erhoffen sich dadurch „einen gut“ zu haben. Menschliche Kooperation unterliegt verschiedenen Regeln. Um diese zu verstehen, stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Kooperation im Labor nach.
Kooperation erforschen
In ihren Experimenten setzen der Mathematiker Christian Hilbe und sein Team Probandinnen und Probanden vor den Computer und lassen sie Aufgaben erledigen. Dafür müssen sie zusammenarbeiten. Die Schwierigkeit: Sie wissen nicht, wie die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer reagieren.
Im sogenannten „wiederholten Gefangenendilemma“ stehen zwei Spielende vor einer Entscheidung. Entweder sie bezahlen einen geringen Preis und verschaffen damit ihrem Partner einen finanziellen Vorteil oder sie tun nichts. Im Idealfall zahlen beide Parteien einen geringen Preis, stecken dafür aber auch den finanziellen Vorteil ein, den ihn die andere Person verschafft hat.
Wie reagieren nun die Spielparteien, wenn man diese Situation ein paar Mal wiederholt? Was machen Menschen, wenn sie merken, dass die andere Partei wohl doch nicht bereit war, den kleinen Preis zu zahlen?
Diese Woche ist Christian Hilbe zu Gast im Forschungsquartett. Er und seine Kolleginnen und Kollegen analysieren die Strategie „Kumulative Gegenseitigkeit“, kurz CURE, um zu erklären, wie auch in einer Gruppe aus Egoisten Zusammenarbeit entstehen kann.