Ein Hormoncocktail im Gehirn
Für viele Menschen gibt es nichts Schöneres, als sich mit seinem Partner oder seiner Partnerin lang und ausgiebig zu küssen. Das ist kein Wunder, denn treffen zwei Münder aufeinander, dann versetzen wir damit unser Gehirn in einen rauschartigen Zustand. Lippen sind besonders empfindlich und die dort angesiedelten Nerven senden beim Kuss ein Feuerwerk an Signalen an unser Gehirn. Das Gehirn schüttet daraufhin einen ganzen Cocktail an Hormonen aus, bestehend zum Beispiel aus Noradrenalin, Oxytocin, Dopamin oder Serotonin. Dieser Cocktail hat eine besonders starke Wirkung auf uns – einige Hormone sorgen gar dafür, dass wir der anderen Person überhaupt so nah kommen können.
Stärkung fürs Immunsystem
Neben dem guten Gefühl, das wir beim Küssen haben, erfüllt es im Körper aber auch noch andere wichtige Funktionen. Beim Kuss tauschen wir Speichel miteinander aus. Was beim ersten Lesen eklig klingt, ist für unseren Körper aber sehr wichtig – jeder Kuss macht uns stärker. Denn mit dem Austausch fremder Keimen ist unser Immunsystem gezwungen zu reagieren und wird immer wieder gefordert. Wer sich also eine Erkältung beim Knutschen einfängt, kann stolz auf sein Immunsystem sein, denn das wird erneut gefordert und aktiv.
Warum küssen wir uns eigentlich und welcher Kuss schützt am meisten: der auf die Stirn, der Schmatzer für die Oma oder der leidenschaftliche Kuss beim ersten Date? detektor.fm-Redakteurin Anna Katharina Küsters hat mit dem Psychologie-Professor René Hurlemann übers Küssen gesprochen und detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth davon erzählt.