Die ältesten überlieferten Schriftstücke stammen vermutlich von den Sumerern. Mit der keilschrift-ähnlichen Sprache hat der Siegeszug des geschriebenen Wortes begonnen. Ohne die Schrift wären auch Internet und Computer nicht denkbar, doch gleichzeitig verändert die moderne Technologie unser Verständnis von Schriftsprache.
Schnelles und langsames Lesen
Denn die digitale Revolution verändert nicht nur unsere Lese- und Schreib-Gewohnheiten sondern auch sämtliche damit zusammenhängende Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Man liest nicht mehr „linear“ Seite für Seite, sondern springt von Webseite zu Webseite – innerhalb von Sekunden.
Mein Kopf kommt nicht mehr mit. – Frank Schirrmacher
Schnelles Lesen = oberflächliches Lesen?
Das die jüngere Generation mit dem medialen Dauerfeuer besser klarkommt, scheint allerdings ein Mythos zu sein. Studien zeigen, dass deutsche Schüler im internationalen Vergleich eine schwache Medienkompetenz zeigen. Das würde sich möglicherweise ändern, wenn im Unterricht digitale Medien eine größere Rolle spielen würden.
Buch 2.0
Knapp 100.000 neue Buchtitel kommen weiterhin jährlich auf den Markt, 2014 sind 133 neue gedruckte Magazine an den Kiosken erschienen. Für die analogen Lesemedien gibt es also offenbar noch genügend Abnehmer. Parallel wird das digitale Lesen immer komfortabler. Bei neuen Lesegeräten lassen sich zum Beispiel die Schriftgröße und oder die Hintergrundbeleuchtung individuell anpassen.
Das Lesen erforschen
Von der Medienwissenschaftler über Wahrnehmungspsychologen, Linguisten, Kulturwissenschaftler und Informatiker, der Wandel des Lesens und des Schreibens im digitalen Zeitalter gibt vielen Forschern Fragen auf. Lehren uns die digitalen Medien neue Lesefähigkeiten? Was lesen wir am häufigsten und müssen wir uns gezielt um eine Rückkehr zum „slow reading“ bemühen? Juliane Neubauer hat bei Wissenschaftlern nach Antworten gesucht.