Lichtverschmutzung
Vor etwa 200 Jahren, lange bevor vor der Lichtverschmutzung gewarnt wurde, installierten Elektriker in Berlin die ersten festen Gaslaternen. Seitdem hat sich einiges verändert: Schaut man heute aus dem Weltall auf die Erde, sieht man ein glitzerndes Durcheinander unter sich. Ballungsräume, Städte und Autobahnen sind deutlich erkennbar, denn dort strahlt permanent künstliches Licht. Man könnte meinen, die Nacht sei mancherorts verdrängt worden.
Nebenwirkungen unbekannt
Wie die Lichtverschmutzung auf Mensch und Natur wirkt, ist bei weitem noch nicht restlos erforscht. Klar ist: Es gibt Nebenwirkungen. Bäume verändern ihre Wachstumsphasen und werfen ihre Blätter nicht mehr rechtzeitig ab, Insekten sammeln sich zu Tausenden in den glühenden Lichtkegeln der Großstädte und auch wir Menschen kommen um unseren Schlaf, wenn wir abends zu viel ins „blaue Licht“ unserer Bildschirme starren.
Gemeinsames Monitoring
Die Empirie hinkt in Sachen Lichtemissionen noch weit hinterher. Um mehr über verschiedene Lichtquellen und städtische Lichtbelastung herauszufinden, gibt es das Projekt „Nachtlicht Bühne“. Dort können Interessierte mithelfen, Daten über die Lichtsituation in ihrer Umgebung zu sammeln. Nähere Informationen gibt es hier.
Über Lichtverschmutzung, die „Abschaffung der Nacht“ und den Versuche einer nachhaltigen Beleuchtung hat detektor.fm-Redakteur Jonas Junack mit Dr. Nona Schulte-Römer und Dr. Josiane Meier gesprochen. Beide haben zu Lichtverschmutzung geforscht und das E-Book „Light Pollution – A Global Discussion“ mit herausgegeben.