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Foto: panuwat phimpha | Shutterstock
Foto: panuwat phimpha | Shutterstock

Forschungsquartett | Logistikbude

Fraunhofer-Ausgründung vereinfacht Prozesse der Logistik

Die Logistikbude, eine Ausgründung des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik, hat eine smarte Logistik-Software entwickelt, damit Unternehmen einfacher den Überblick über Paletten & Co. behalten können.

Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft

Logistikbude ermöglicht smartere Logistikprozesse

Wenn Unternehmen Waren austauschen, werden dafür Transportmittel gebraucht. Mehrwegobjekte wie Europaletten, Getränkekisten oder Gitterboxen sind dafür unverzichtbar, ihre Mehrfachverwendung macht den Transport deutlich umweltfreundlicher. Die Verwaltung ist allerdings teuer und nicht immer ganz einfach. Hinzu kommt der jährliche Nachkauf von Mehrwegobjekten, wenn sie nicht mehr zurückkommen. Europaweit entstehen dadurch Kosten in Höhe von 25 Milliarden Euro. Vier Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML wollten den analogen Prozessen in der Logistik etwas entgegensetzen, um die Logistik zu vereinfachen und Kosten zu reduzieren. Sie haben eine Software für das Ladungsträgermanagement entwickelt — und sich damit selbstständig gemacht. Mit ihrem Start-up, der Logistikbude, helfen sie Unternehmen, Mehrwegobjekte smarter zu organisieren.

Jedes Logistikunternehmen hat Daten zu Mehrwegobjekten und muss die mit anderen Unternehmen austauschen. Wir haben ein System entwickelt, das digital funktioniert. Jedes Unternehmen kann sich einfach anmelden und diesen Tauschprozess digital abbilden.

Jan Möller, Co-Gründer und Technischer Direktor der Logistikbude

Jan Möller, Co-Gründer und Technischer Direktor der LogistikbudeFoto: Logistikbude GmbH

Aus dem Forschungslabor auf den freien Markt

Die vier Gründer der Logistikbude, Philipp Wrycza, Michael Koscharnyj, Patrik Elfert und Jan Möller, haben sich am Fraunhofer IML in Dortmund kennengelernt. Dort haben sie gemeinsam an einem Forschungsprojekt mit der Europäischen Paletten-Vereinigung EPAL gearbeitet, in dem die klassische Europalette in ein flexibleres Transportmittel verwandelt werden sollte. Ein Barcode, der auf die Palette geklebt wird, soll das Tracking erleichtern. Dazu kommt eine Software, um den Überblick zu behalten. Ihre Ideen haben sie dann weiterentwickelt, denn das, was für die Europalette funktioniert, kann auch für andere Objektträger funktionieren. Schließlich haben sich die vier zusammengetan, um sich selbstständig zu machen — mit der Fraunhofer-IML-Ausgründung Logistikbude.

Unterstützung auf dem Weg in die Selbstständigkeit

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft forschen anwendungsorientiert. Das heißt: Wenn sie im Forschungslabor eine neue Idee entwickeln, ist diese häufig zugleich ein neues Geschäftsmodell. Deshalb gibt es dort auch eine eigene Abteilung, das Fraunhofer Venture, das Forschende auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützt und begleitet. Ihnen werden etwa Coachings und Finanzierungsprogramme zur Verfügung gestellt, damit der Schritt in die Selbstständigkeit möglichst reibungslos gelingt. Die Gründer der Logistikbude haben davon profitiert.

Wir hatten direkte Ansprechpartner, die sich regelmäßig mit uns getroffen haben, wenn wir Fragen hatten, wie es weitergehen soll und worauf wir achten sollen. Das hat uns in der frühen Phase der Gründung und Vorbereitung sehr geholfen.

Jan Möller, Co-Gründer und Technischer Direktor der Logistikbude

Jan Möller, Co-Gründer und Technischer Direktor der LogistikbudeFoto: Logistikbude GmbH

Seit 2021 ist die Logistikbude nun ein eigenes Unternehmen und vertreibt ihre „Software as a Service“ an Kunden wie DB Schenker, Siemens oder den Getränkemarkt um die Ecke.

Wie ist aus dem Forschungsprojekt am Fraunhofer IML ein Start-up geworden? Und wie ist es den Wissenschaftlern bei ihrer Unternehmensgründung ergangen? Darüber hat detektor.fm-Redakteurin Luise Reinke mit dem Co-Gründer und Technischen Direktor der Logistikbude Jan Möller gesprochen. Im „Forschungsquartett“ berichtet sie detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat davon, wie die Fraunhofer-IML-Forschung den Weg auf den freien Markt gefunden hat.

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