Das Forschungsquartett – Dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft.
Gesucht: Medikament gegen Covid-19
„Es wird viele Monate dauern, bis wir eine Lösung haben, die uns erlaubt, wie vorher in den Alltag zu gehen. Die ideale Lösung wäre ein Impfstoff, es könnte auch ein Medikament entwickelt werden.“ Mit diesen Worten stellt Lars Schaade, Vizepräsident vom Robert Koch-Institut eines klar: Ohne einen Wirkstoff gegen Covid-19 gibt es keine baldige Rückkehr zur Normalität.
Doch die Entwicklung eines solchen Medikaments oder Impfstoffs ist alles andere als einfach. Denn das Coronavirus gehört zu den RNS-Viren. Diese gelten als besonders mutationsfreudig. Obwohl Covid-19 bis jetzt erst geringfügig mutiert ist, muss bei der Entwicklung eines Wirkstoffs besonders aufgepasst werden.
Bis ein fertiges Medikament auf den Markt kommt, kann sehr viel Zeit verstreichen. Der Wirkstoff muss umfassend im Labor entwickelt und überprüft werden, dann folgen viele Tests an Tieren und menschlichen Probanden. Und am Ende dieser langen Kette muss das Medikament noch von den zuständigen Behörden zugelassen werden.
Aus alt mach neu
Doch die aktuelle Situation drängt zur Eile. Thomas Meyer hat deshalb eine andere Herangehensweise. Der Institutsdirektor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie orientiert sich bei seiner Forschung eines Medikaments gegen Covid-19 an Wirkstoffen, die bereits auf dem Markt sind. Diese wurden schon erprobt und getestet, eine Zulassung der Medikamente würde also nicht so lange dauern. Besonders vielversprechend ist ein Wirkstoff, der gegen Krebs entwickelt wurde.
Wie kann ein Wirkstoff gegen Krebs auch Viren angreifen, wie weit ist die Forschung gerade und wie sinnvoll sind die aktuellen Lockerungen der Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus? Darüber spricht detektor.fm-Redakteurin Leora Koch mit Thomas Meyer, dem Direktor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie.