Feuer war und ist wichtig für den Menschen
Schon lange spielt das Feuer eine wichtige Rolle für die menschliche Existenz. Die Beziehung zwischen Mensch und Feuer reicht weit in die Vergangenheit zurück. Es hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind, beschreibt Dr. Mareike Stahlschmidt die Rolle des Feuers in der Entwicklung des Menschen. Sie forscht am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie zu diesem Thema.
Das Feuer hat den Menschen konkurrenzfähiger gemacht, früher waren wir eher so Fußvolk. – Dr. Mareike Stahlschmidt, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie
Es hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind
Durch die Nutzung des Feuers konnten sich unsere Vorfahren gegen Raubtiere verteidigen und so in der Nahrungskette aufsteigen. Außerdem waren plötzlich neue Nahrungsquellen zugänglich. Während vorher nur Rohes gegessen werden konnte, wurden Nahrungsmittel nun gekocht und gegrillt. Aus Sicht des Wissenschaftlers Richard Wrangham war das sogar entscheidend für unser Gehirnwachstum.
Allerdings haben wir keine Beweise dafür, dass die Feuernutzung parallel zum Gehirnwachstum 1,5 Millionen Jahre lang zugenommen hat. – Dr. Mareike Stahlschmidt
Viele Fragen sind noch ungeklärt
Obwohl das Feuer für den Menschen und seine Entwicklung also entscheidend war, sind viele Fragen noch ungeklärt. Beispielsweise weiß man nicht genau, ob die Menschen, die vor rund 1,5 Millionen Jahren nach Europa kamen, das Feuer genutzt haben. Dafür gibt es derzeit keine Belege. Was man aber weiß: Die Feuernutzung des Menschen hat sich stufenweise entwickelt. Dabei unterscheiden Wissenschaftler zwischen drei Stufen: dem passiven Gebrauch, der Kontrolle und schließlich dem Feuermachen.
Die vielen offenen Fragen stellen für die Wissenschaftler allerdings keine Sackgasse dar. Im Gegenteil, sie regen den Diskurs an und sorgen für neue, spannende Fragen. Welche das sind, darüber hat detektor.fm-Moderator Lars-Hendrik Setz mit Marisa Becker gesprochen.