Balsam für die Seele
Musik ist ein ständiger Begleiter im Leben. Seien es die Kinderlieder, die wir im Kindergarten gesungen haben, die entspannende Jazzmusik zum Feierabend auf dem Sofa oder das Abrocken auf einem Konzert – ein Leben ohne Musik ist nicht vorstellbar. Schon der antike griechische Philosoph Platon soll von der Wirkung von Musik überzeugt gewesen sein und gesagt haben: „Die Musik ist ein moralisches Gesetz. Sie schenkt unseren Herzen eine Seele, verleiht den Gedanken Flügel, lässt die Phantasie erblühen.“
Und tatsächlich wirkt Musik direkt auf unseren Körper und unsere Stimmung. Sie kann den Herzschlag verändern, den Blutdruck senken und sogar den Hormonhaushalt beeinflussen.
Erinnerung an vergessene Zeiten
Kein Wunder also, dass Musik auch als Therapieform eingesetzt wird. Besonders in der geriatrischen Pflege, also der Pflege von älteren Menschen spielt Musiktherapie eine wichtige Rolle. So kann bei Menschen mit Alzheimer oder Demenzerkrankungen zum Beispiel das gemeinsame Singen von Liedern aus der Kindheit wieder Erinnerungen aufleben lassen. Oder auch einfach nur die Laune bessern und Depressionen oder Ängste abbauen.
Dabei muss Musik in der Altenpflege nicht immer altmodisch oder klassisch sein. Auch der Einsatz von moderner Musik kann die älteren Menschen mobilisieren – zum Beispiel ein Sitztanzkreis zu Rockmusik.
Über Musiktherapie in der geriatrischen Pflege und aktuelle Herausforderungen durch die Coronapandemie spricht detektor.fm-Redakteurin Leora Koch mit Thomas Hillecke, dem Prodekan der Fakultät für Therapiewissenschaften an der SRH Hochschule Heidelberg.