Umweltsünde Take-Away-Gastronomie
Styroporbox, Plastikgabel, kleine Tüten-Mayo, Papiertüte oder erst kleine Papiertüte, dann Alufolie und Plastiktüte oder Pappbecher, Plastikdeckel … Vor ein paar Monaten, zu den Corona-bedingten Hochzeiten der Auswärts-Gastronomie, wurden der Kundschaft mit ihrem Essen zusammen auch das schlechte Gewissen über den Verkaufstresen gereicht. Doch damit, wie auch einer ganzen Reihe weiterer Einwegkunststoff-Produkte, soll nun endgültig Schluss sein.
Was hat sich am 3. Juli geändert?
Am 3. Juli 2021 sind in Deutschland zwei neue Gesetze in Kraft getreten. Sie hören auf die wunderbar sperrigen Namen „Einwegkunststoff-Verbotsverordnung“ und „Einwegkunststoff-Kennzeichnungsverordnung„. Verständlicher als diese Bezeichnungen ist ihr gemeinsames Ziel, nämlich weniger Müll aus Kunststoff und mehr nachhaltige Verpackungen. Wie es dazu kommen soll, was sich nun ganz konkret ändert und welche Alternativen möglich sind, erfahrt ihr hier.
Mehrweg = gut?
Also Einweg-Verpackungen raus, Mehrweg-Verpackungen rein, so sieht der Plan aus. Doch damit Letztere nicht lediglich den offensichtlichen Müll reduzieren, sondern es auch wirklich nachhaltige Verpackungen sind, müssen einige weitere Faktoren bedacht werden. „Je mehr standardisiert ist, desto besser ist es“, erklärt Dr. Volker Lange vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund.
Der Grund dafür liegt im vermehrten Ressourcenaufwand, welcher für den Rücktransport nötig ist. Für ein Maximum an Nachhaltigkeit sollte eine Mehrwegverpackung überall zurückgegeben werden können. Doch dafür müsste eben auf individualisierte Designs verzichtet werden. Die Europalette zeige, dass beides möglich ist.
Es ist ein Teufelskreis …
Doch was muss für eine gute und möglichst nachhaltige Verpackung noch alles bedacht werden? Ist Einweg wirklich immer die schlechtere Lösung? Und warum verpacken wir überhaupt? Über diese Fragen spricht detektor.fm-Moderator Til Schäbitz mit Prof. Dr. Horst-Christian Langowski und Dr. Volker Lange von den Fraunhofer Instituten in Freising und Dortmund. Dass die offensichtlichste Lösung selten die beste ist, wird dabei schnell klar.