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Zum Unkrautvernichter Glyphosat existieren sehr gegensätzliche Narrative. Foto: Stock image | Shutterstock
Bild: Stock image | Shutterstock

Forschungsquartett | Narrative in der Umweltpolitik

Wie wir über die Umwelt sprechen

In der Umweltpolitik prallen oft gegensätzliche Narrative aufeinander. Am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung werden diese Diskurse analysiert. Wie kann eine Verständigung funktionieren?

Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Guter Pflanzenschutz, böses Umweltgift

Für die Einen ist es ein zerstörerisches Gift, das die Umwelt verpestet und deshalb verboten gehört — für die Andere ist es ein Pflanzenschutzmittel, das unsere Ernte und damit unsere Ernährung sichert: Kaum eine Chemikalie ist so umstritten wie der Unkrautvernichter Glyphosat. Es gilt als das weltweit meistverwendete Herbizid, was für seine Effektivität als Pflanzenschutzmittel spricht. Doch genau diese Effektivität sorgt unter Natur- und Umweltschützerinnen und -schützern für große Besorgnis. Wie hoch ist der ökologische Preis, den wir für eine ertragreiche Landwirtschaft zahlen, etwa in Sachen Artenvielfalt? Am Beispiel Glyphosat lässt sich gut veranschaulichen, wie gegensätzlich die Narrative in der Umweltpolitik zuweilen sind.

Wenn es um den Umgang mit solchen Chemikalien geht, prallen häufig Erzählungen aufeinander, die kaum vereinbar scheinen: Es entwickelt sich ein reger Diskurs, der jedoch kaum Aussicht auf eine Verständigung der unterschiedlichen Interessengruppen bietet. Die Folge sind jahrelange Streitigkeiten, etwa vor Gericht.

Ich würde gerne appellieren: Dass auch, wenn die Stakeholder-Gruppen unterschiedlicher Auffassung sein mögen, dass man trotzdem nicht die Türe zueinander verschließt.

Henry Hempel, Wirtschaftssoziologe und Doktorand am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Henry Hempel, Wirtschaftssoziologe und Doktorand am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)Foto: André Künzelmann | UFZ

Narrative und Diskurse

Für solche Diskurse in der Umweltpolitik interessiert sich auch die Sozialwissenschaft. Dabei geht es um nicht weniger als die Frage, was für uns Menschen Realität ist: Die Narrative, in denen wir die Zusammenhänge in der Welt beschreiben, prägen dementsprechend unsere Vorstellung vom Wesen der Dinge — das ist Grundannahme der konstruktivistischen Sozialwissenschaft. Für die interessiert sich auch Henry Hempel vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig.

Hempel ist Teil eines Teams, das sich mit Narrativen in der Umweltpolitik beschäftigt. Mit den Mitteln der Diskursanalyse wollen die Forschenden herausfinden, wie Diskurse etwa in Bezug auf Chemikalien ablaufen, und wie neue Methoden der Verständigung in solchen Fragen aussehen könnten. Im „Forschungsquartett“ spricht Henry Hempel mit detektor.fm-Redakteur Johannes Schmidt über seine Arbeit am UFZ.

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