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Forschungsquartett | „Netto-Null“ bis 2045

Wege zum treibhausgasneutralen Energiesystem

Deutschland soll bis 2045 treibhausgasneutral werden, so steht es auch im aktuellen Koalitionsvertrag. Wie das noch zu schaffen ist und welche Meilensteine es auf dem Weg gibt, hat das Team der Jülicher Systemanalyse erforscht.

Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich

Die Zukunft der Energieversorgung 

Deutschland hat sich mit dem Klimaschutzgesetz verpflichtet, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden. Dieses Ziel ist auch unter dem Begriff „Netto-Null“ bekannt. Das bedeutet, dass entweder keine Treibhausgase mehr ausgestoßen werden oder die Emissionen vollständig ausgeglichen werden müssen. Bereits bis 2030 sollen die Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken. Dafür müssen die erneuerbaren Energien aus- und das Energiesystem insgesamt umgebaut werden. Wie Deutschland das Ziel „Netto-Null“ erreichen kann, untersuchen Systemforscherinnen und -forscher vom Forschungszentrum Jülich. Sie haben auch den aktuellen Koalitionsvertrag in den Blick genommen und geprüft, ob er realistische Wege zur Treibhausgasneutralität aufzeigt.

Das, was im Koalitionsvertrag derzeit abzusehen ist, würde nicht ausreichen. Ich glaube aber, dass man an der einen oder anderen Stelle definitiv noch nachlegen wird, wenn man das Ziel „Netto-Null“ erreichen möchte.

Jochen Linßen, kommissarischer Leiter der Jülicher Systemanalyse

Jochen Linßen, kommissarischer Leiter der Jülicher SystemanalyseFoto: Jochen Linßen | Forschungszentrum Jülich

Strategien in Richtung „Netto-Null“

Das Team der Jülicher Systemforschung hat für die Analyse eine eigene Software entwickelt. Damit haben die kostengünstigsten Wege zum treibhausgasneutralen Energiesystem berechnet. Denn es geht nicht nur darum, „Netto-Null“ bis 2045 überhaupt zu erreichen — die Transformation soll am besten auch kostenoptimal ablaufen. Und dabei ist viel zu bedenken: Wenn fossile Energieträger wegfallen, steigt der Strombedarf deutlich — etwa durch elektrische Wärmepumpen oder Elektromobilität. Deshalb müssen Windenergie und Photovoltaik regional ausgebaut werden. Gleichzeitig muss das Stromnetz mitwachsen, um überall in Deutschland die Versorgung zu gewährleisten. Denn wenn Strom aufgrund von Netzengpässen nicht vom Norden in den Süden oder andersherum transportiert werden kann, steigen die Kosten für den Umbau des Energiesystems.

Wenn es Verzögerungen im System gibt, dann wird das dazu führen, dass man insgesamt einen etwas teureren Weg gehen muss. Der funktioniert nach wie vor, aber die Systemkosten werden höher liegen, als wenn alles nach Plan abläuft.

Jochen Linßen

Was empfehlen die Jülicher Systemforschenden, damit Deutschland seine Klimaziele noch erreicht? Welche Rolle spielt Wasserstoff auf dem Weg zur „Netto-Null“ — und warum sollte auch in Deutschland grüner Wasserstoff produziert werden, obwohl das deutsche Potenzial der Stromeerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen begrenzt ist? Darüber hat detektor.fm-Redakteur Stephan Ziegert mit Prof. Jochen Linßen für diese Folge „Forschungsquartett“ gesprochen. Prof. Linßen ist kommissarischer Leiter der Jülicher Systemanalyse im Institut für Klima- und Energiesysteme des Forschungszentrums Jülich.

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