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Nach einer Pol-Umkehr würde die Nadel auf dem Kompass dann nach Süden zeigen. Foto: ByGurzoglu / shutterstock.com
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Forschungsquartett | Was ist die Pol-Umkehr?

Wenn die Pole wandern

Das Erdmagnetfeld wird schwächer, der Nordpol wandert und über dem Atlantik ist eine magnetische Anomalie entstanden. Einige Wissenschaftler sehen darin Anzeichen, dass uns demnächst eine Pol-Umkehr bevorsteht. Aber was heißt das?

Steht uns ein Polsprung bevor?

Unser Erdmagnetfeld mit Nord- und Südpol ist gar nicht so starr, wie man vielleicht denkt. In der Erdgeschichte ist es tatsächlich immer wieder zu sogenannten Polsprüngen gekommen. Die Polung des Magnetfeldes kehrt sich dabei um – der magnetische Nordpol wird dann zum Südpol. Die letzte Pol-Umkehrung fand vor etwa 780 000 Jahren statt. Nun sehen einige Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Anzeichen dafür, dass uns in näherer Zukunft wieder so ein Wechsel der magnetischen Pole droht.

Es ist zwar in der Erdgeschichte häufig aufgetreten, aber nicht wirklich regelmäßig. Die Zeitabstände zwischen solchen Umpolungen sind extrem unterschiedlich. Das reicht von einigen zehntausend Jahren, bis zu mehreren Zehn Millionen Jahren, dass das Feld dann auch mal stabil war. – Monika Korte, Leiterin der Arbeitsgruppe Geomagnetismus am Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam

So wird das Erdmagnetfeld seit Beginn der Messungen kontinuierlich schwächer. Außerdem bewegt sich der magnetische Nordpol seit Jahren immer schneller über den nördlichen Polarkreis. Bis zu 50 Kilometer legt er mittlerweile pro Jahr zurück. Ob das allerdings wirklich auf eine drohende Pol-Umkehr hindeutet, ist unter Forschern und Forscherinnen umstritten.

Pol-Umkehr dauert länger als gedacht

Auch darüber, was die Dauer einer möglichen Umpolung angeht, ist sich die Wissenschaft bisher nicht einig. Forschende der Wisconsin-Madison-University haben nun herausgefunden, dass zumindest der letzte Polsprung doch deutlich länger gedauert hat, als bisher angenommen. Etwa 22 000 Jahre soll der Prozess insgesamt gedauert haben. Wobei der eigentlichen Umkehr der Pole eine relativ lange Phase der Instabilität vorausgegangen ist.

Was es mit so einer Pol-Umkehr eigentlich auf sich hat und ob uns das demnächst bevorsteht, darüber hat detektor.fm-Redakteur Yannic Köhler mit Monika Korte vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam gesprochen. Davon berichtet er detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde im Forschungsquartett .

Monika Korte - ist Leiterin der Arbeitsgruppe Geomagnetismus am deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam.

ist Leiterin der Arbeitsgruppe Geomagnetismus am deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam.
Es ist noch nicht vollständig verstanden, wie dieser Prozess wirklich abläuft. Und deswegen können wir auch bisher nicht vorhersagen, wie sich das Magnetfeld in Zukunft ändern wird.Monika Korte
Forschungsquartett | Pol-Umkehr 10:42

Redaktion: Yannic Köhler

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