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Das deutsche Forschungsschiff Polarstern auf dem Weg in die Arktis. Foto: Alfred-Wegener-Institut – Stefan Hendricks
Das deutsche Forschungsschiff Polarstern auf dem Weg in die Arktis. Foto: Alfred-Wegener-Institut – Stefan Hendricks

Forschungsquartett | Meteorologie auf dem Forschungsschiff „FS Polarstern“

Als Eisbrecher am Äquator

Auf dem Forschungsschiff Polarstern wird jede Minute für die Wissenschaft genutzt. Auf der Überfahrt vom Süd- zum Nordpol untersuchen Meteorologen die Atmosphäre über dem Atlantik.

Die Haupteinsatzgebiete des Forschungsschiffs Polarstern sind die Polarregionen der Erde. Betrieben vom Alfred-Wegener-Institut (AWI), dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, bringt es Wissenschaftler zur institutseigenen Neumayer III-Forschungsstation in der Antarktis und versorgt diese mit Lebensmitteln und Materialien. Außerdem dient das Schiff bis zu 50 Wissenschaftlern als Heim und Labor.

Wie ein Zugvogel folgt die Polarstern dem Sommer

In der Regel fährt die Polarstern im Herbst nach Süden, um im Südsommer in den Gewässern der Antarktis zu forschen. Im Frühjahr fährt sie dann wieder nach Norden. Dann, nach Reparaturen in der Werft in Bremerhaven, steuert die Polarstern die Arktis an.

Um die Überfahrt von der Südhalbkugel zur Nordhalbkugel effektiv zu nutzen, führen Forscher seit 2007 in dieser Transferzeit eine Messreihe an Bord durch. Unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung TROPOS beteiligt sich unter anderem die Universität Leipzig an diesem Projekt mit dem Namen OceaNet.

Dr. Bernhard Pospichal - ist Juniorprofessor für Meteorologie an der Universität Leipzig und Fahrtleiter der jüngsten Äquatorialpassage. Foto: Mike Sattler

ist Juniorprofessor für Meteorologie an der Universität Leipzig und Fahrtleiter der jüngsten Äquatorialpassage. Foto: Mike Sattler
Das eigentlich Spannende an dieser Fahrt ist, dass wir während eines Monats viele verschiedene Klimazonen durchfahren und dadurch auch einen schönen Querschnitt der atmosphärischen Bedingungen bekommen, von Süd nach Nord.Dr. Bernhard Pospichal

Ziel des OceaNet-Projekts ist es, die Atmosphäre über den Ozeanen zu vermessen und besser zu verstehen. Dazu untersuchen die Forscher nicht nur die Bedingungen direkt über der Meeresoberfläche, sondern erstellen auch ein sogenanntes Vertikalprofil: ein senkrechter Querschnitt durch die Atmosphäre, welcher Luftfeuchte, Temperatur und Inhaltstoffe der Atmosphäre bestimmt.

Auf dem Land muss man nur irgendwo ein Messgerät hinstellen, etwa ein Fernerkundungsmessgerät, das Informationen aus höheren Schichten bekommt, aber über dem offenen Ozean braucht man eine Plattform wie ein Schiff. – Dr. Bernhard Pospichal

Für Studenten ist die Teilnahme an OceaNet eine seltene Möglichkeit, Fuß auf ein Forschungsschiff zu setzen. Die Antragszeit für ein Forschungsprojekt auf der Polarstern beträgt drei bis vier Jahre. An Bord sind die Studenten unter anderem für den reibungslosen Ablauf der Messungen verantwortlich. Dazu müssen sie Experten für die Messgeräte sein und sie gegebenenfalls reparieren können.

Tobias Doktorowski - studiert Meteorologie an der Universität Leipzig. Foto: Mike Sattler

studiert Meteorologie an der Universität Leipzig. Foto: Mike Sattler
Wenn mit den Messgeräten alles stimmt, muss man nicht oft im Container sein. Die PCs sind über das Intranet miteinander und mit den Messgeräten verbunden.Tobias Doktorowski

Im Forschungsquartett erzählen Fahrtleiter Dr. Bernhard Pospichal und Fahrtteilnehmer Tobias Doktorowski und Martin Radenz vom Forschen auf der Polarstern.

Martin Radenz - ist Student der Meteorologie an der Universität Leipzig. Foto: Mike Sattler

ist Student der Meteorologie an der Universität Leipzig. Foto: Mike Sattler
In der Abwindzone der Sahara nördlich des Äquators sieht man eben abgehobene Staubschichten, die von Westafrika bis nach Amerika transportiert werden. Solche Prozesse wollen wir quantifizieren und verstehen.Martin Radenz
Forschungsquartett | Forschungseisbrecher Polarstern 06:44

Redaktion: Mike Sattler.
Schiffshorn im Audiobeitrag mit freundlicher Genehmigung des Alfred-Wegener-Instituts.

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