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Luchse reagieren sehr empfindlich auf kleinste Veränderungen im Ökosystem. Foto: Ondrej Prosicky | shutterstock.com
Bild: Ondrej Prosicky | shutterstock.com

Forschungsquartett | „Rewilding“ gegen Artensterben

Zurück zur Wildnis

Etwa eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, das hat der UNO-Artenschutzbericht ergeben. Techniken, um die Biodiversität zu erhalten oder sogar zu erhöhen, gibt es einige. Eine davon ist das sogenannte „Rewilding“.

Der Natur unter die Arme greifen

Man könnte meinen, dass es zum „Rewilding“ eines Landstrichs schon ausreicht, wenn sich der Mensch einfach aus dem Gebiet zurückzieht. Dem ist aber nicht so.

Das Problem: Die meisten Gebiete sind durch den Einfluss des Menschen bereits so stark verändert, dass sie nicht mehr in einen „gesunden Urzustand“ zurückfinden würden. Wo heutzutage beispielsweise große Mengen an Brennnesseln wachsen, würde höchstens eine Brennesselplage entstehen. Denn die natürlichen Konsumenten von Brennesseln sind bereits vertrieben oder ausgestorben.

Beim „Rewilding“ werden den Flächen Arten zugeführt, die dafür sorgen, dass eine gesunde Dynamik im Ökosystem entsteht. Anschließend kann das Gebiet, so die Theorie, mit gutem Gewissen sich selbst überlassen werden.

Bisons, Wölfe, Elche und Co.

Als Schlüssel zum Erfolg hat sich die Einführung von großen Säugetieren erwiesen. Sie haben einen großen Einfluss auf die gesamte Dynamik der Gebiete.

Es passiert ja auch ab und zu, dass Arten, die invasiv sind, einen Wettbewerbsvorteil haben. Und dadurch dann die anderen Arten zurück- und eventuell sogar verloren gehen. – Andrea Perino, Wissenschaftlerin vom Zentrum für Biodiversität iDiv

So werden bei vielen europäischen Rewildingprojekten beispielsweise Wisente, Wildpferde oder Wölfe angesiedelt. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass die Gebiete selbsterhaltend bleiben, sondern lockt auch interessierte Besucher und Naturfreunde.

Rewilding Europe: bulgarische Geier, Pelikane in der Ukraine und Wisente in Brandenburg

In Europa gilt die Organisation „Rewilding Europe“ seit Jahren als Instanz. Seit 2011 fungiert „Rewilding Europe“ als Netzwerk für diverse Projekte in Europa. Derzeit sind die Experten von „Rewilding Europe“ an acht Standorten aktiv. In Deutschland befassen sie sich beispielsweise mit dem Oder-Delta an der polnisch-deutschen Grenze.

detektor.fm-Redakteur Jonas Junack hat sich mit der Technik des Rewildings auseinandergesetzt und sich mit Andrea Perino unterhalten, die im Bereich Biodiversität und Naturschutz forscht. Mit detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde hat er sich über die Potenziale und die Hindernisse des „Rewildings“ unterhalten.

Andrea Perino - über ein Beispiel von "Rewilding" in Brasilien.

über ein Beispiel von „Rewilding“ in Brasilien.
In Sao Paulo haben sie kleine Agutis ausgesetzt und Brüllaffen, weil sie wissen, dass die wichtig sind, um Samen zu verbreiten.Andrea Perino
Forschungsquartett | Rewilding 10:36

Redaktion: Jonas Junack

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