Zu Risiken und Nebenwirkungen
Stellen Sie sich eine Person vor, die folgende Aussage trifft: „Abenteuer und Risikobereitschaft sind wichtig für mich; ich möchte ein aufregendes Leben haben.“
Auf einer Skala von eins wie „trifft vollkommen auf mich zu“ bis sechs wie trifft überhaupt nicht zu: Wie würden Sie sich einschätzen?
Diese Frage können Sie im World Values Survey, der größten, weltweiten Erhebung zu persönlichen Einstellungen, Werten und Überzeugungen finden. Die Studie wird seit 1981 in über 100 Ländern erhoben.
Und diese Frage haben Anika Josef und ihre Kollegen vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und der Universität Basel als Grundlage für ihr Forschungsprojekt genommen.
Risiko im Alter
Sie wollten ein gängiges Klischee beleuchten. Menschen im Alter gehen weniger Risiken ein: Ist das wirklich so? Gilt das auch weltweit? Insgesamt haben sie rund 115.000 Antworten von jungen und alten Menschen aus 77 Ländern untersucht.
Für einen Großteil der Länder trifft das auch tatsächlich zu, ältere Menschen sind dort weniger risikobereit als jüngere Menschen. Aber in einigen Ländern sind die Unterschiede sehr gering. Um diese Entdeckung zu erklären, verglichen die Forscher sozioökonomische Daten: Wie hoch ist die Mordrate, wie hoch die Kindersterblichkeit? Wie sehr sind Einkommen ungleich verteilt?
So entdeckten sie, dass gerade in den Ländern, in denen soziale und wirtschaftliche Armut herrscht, die Risikobereitschaft älterer Menschen weiterhin hoch ist.
How #poverty & hardship affect risk-taking in old age: https://t.co/x2xzgUt6dA @mpib_berlin @UniBasel_en @maxplanckpress
— Max Planck Society (@maxplanckpress) 8. Januar 2016
detektor.fm-Reporter Max Heeke hat mit der Wissenschaftlerin Anika Josef gesprochen und stellt das Projekt vor.