Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft
Wie sind die Planeten im Universum entstanden?
Über die Entstehung der Planeten in unserem Sonnensystem gibt es verschiedene Theorien. So sind unterschiedliche Entstehungsweisen von Gasplaneten wie Jupiter oder Saturn auf der einen Seite und Gesteinsplaneten wie dem Mars oder der Erde denkbar. Während eine klassische Theorie davon ausgeht, dass größere Himmelskörper miteinander kollidiert sind, geht die „pebble accretion theory“ davon aus, dass diese eher durch kleinere Gesteinsteilchen gebildet worden sind. Geologe Prof. Thorsten Kleine und seine Kolleginnen und Kollegen am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen untersuchen diese Theorien theoretisch wie praktisch.
Was passiert im Kern einer aktiven Galaxie?
Aktive Galaxien haben in ihrem Kern ein oder mehrere schwarze Löcher. Hier werden große Mengen Energie freigesetzt, bei einigen Galaxien lassen sich diese großen Energieausstöße auch von der Erde aus beobachten. Einige dieser aktiven Galaxien im Universum haben die Wissenschaft über Jahrzehnte beschäftigt. Astrophysikerin Dr. Stefanie Komossa vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn beobachtet solche Vorgänge in ihrer Forschung und kann erklären, warum binäre schwarze Löcher in diesen Galaxien mit wachsendem Alter näher zusammenrücken.
Wie verbindet Astronomie die Länder im Süden Afrikas?
Wissenschaftliche Kooperation zwischen den verschiedenen afrikanischen Staaten findet oft nur sehr eingeschränkt statt. Ein Großteil der Forschung, auch der Astronomie, wird weiterhin von Industriestaaten wie Frankreich und den USA durchgeführt. Die Folge: Obwohl es im Süden Afrikas viele Teleskope gibt, werden die gesammelten Daten oft nicht in der Region wissenschaftlich ausgewertet. Das in Madagaskar geplante „Square Kilometre Array“ (SKA) soll nun aber unter Schirmherrschaft Südafrikas gebaut und betrieben werden. Das Projekt zeigt, dass der Inselstaat Madagaskar durch wissenschaftliche Kooperation näher an die Nachbarstaaten auf dem afrikanischen Festland heranwachsen könnte. Diesen Prozess, die Diskussionen rund ums SKA und die Bedeutung der Astronomie in der madagassischen Gesellschaft hat Dr. Hanna Nieber vom Max-Planck-Institut für Ethnologie in Halle vor Ort begleitet.
Über diese Themen rund ums Universum spricht Moderatorin Sara-Marie Plekat mit detektor.fm-Redakteur Lars Feyen. Er hat mit den drei Forschenden ausführlich über ihre Themenbereiche gesprochen. Die begleitenden Artikel zum Schwerpunkt-Thema „Universum“ finden sich auch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Max Planck Forschung.