Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft
Funkkommunikation: unerlässlich in der Schifffahrt
Wer schon einmal Walkie-Talkies benutzt hat, weiß: Kommunikation per Funk hat seine Tücken, Funksprüche sind mitunter schwer zu verstehen. Im Schiffsverkehr ist die Technik trotzdem unerlässlich, denn der Seefunk ist eine sehr robuste Technologie, die auch über weite Entfernungen funktioniert — auch dort noch, wo kein Mobilfunknetz mehr verfügbar ist. Doch der Seefunk hat auch mit Herausforderungen zu kämpfen: Die internationalen Besatzungen auf den Schiffen haben unterschiedlich ausgeprägte Englischkenntnisse und verschiedene Dialekte, die Funkgeräte rauschen und die Schiffsmotoren machen Lärm. Das kann in der Funkkommunikation auf See zu Missverständnissen führen, und die wiederum können im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden.
Spracherkennung im Seefunk vereinfacht Kommunikation
Das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML hat eine Spracherkennung für den Schiffsfunk entwickelt, um die Kommunikation per Seefunk zu erleichtern. Die Technologie namens „marFM“ wandelt mithilfe von künstlicher Intelligenz maritime Funksprüche unmittelbar in Text um. So soll Missverständnissen in der Funkkommunikation vorgebeugt werden.
Welchen Herausforderungen sind Seeleute auf offenem Meer ausgesetzt und welche Rolle spielt der Seefunk dabei? Wie funktioniert marFM und welches Potenzial hat es, die Funkkommunikation zu verbessern? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat und Redakteurin Clara Dzemla in dieser Folge vom „Forschungsquartett“. Maximilian Reimann vom Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML leitet das Team Maritime Operations Management, das den Spracherkenner marFM entwickelt hat. Er erklärt, wie die künstliche Intelligenz hinter marFM trainiert wurde und warum marFM maritime Funksprüche viel besser transkribieren kann als eine konventionelle Spracherkennungssoftware.