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Foto: Kirill Livshitskiy | shutterstock.com
Bild: Kirill Livshitskiy | shutterstock.com

Forschungsquartett | Städtewachstum

Hat Corona das Ende des Städtewachstums eingeleitet?

Drei von vier Menschen auf der Welt leben in Städten – Tendenz steigend. Und auch in Deutschland wachsen Großstädte seit Jahrzehnten. Eine Studie des Helmholtz-Zentrum für Umwelforschung hat nun ergeben: Im letzten Jahr ist der Städteboom stark ausgebremst worden.

Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.

Städteboom ausgebremst

Die Folgen der Pandemie zeigen sich auch am Städtewachstum. Das zeigt eine neue Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig. Während Großstädte wie Leipzig und Hamburg weniger gewachsen sind als im Jahr vor der Pandemie, ist Berlins Einwohnerzahl zum ersten Mal seit Jahren konstant. In Stuttgart dagegen haben Ende des letzten Jahres 1 Prozent weniger Menschen gewohnt als im Vorjahr.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Pandemiemaßnahmen haben Zuwanderung verhindert, es hat eine Übersterblichkeit gegeben und vom erwarteten Babyboom war Ende 2020 noch nichts zu sehen. Hinzu kommt: zum ersten Mal ist das Bevölkerungswachstum in Deutschland stagniert.

Den Prozess beobachten wir schon seit ein paar Jahren. Seit ungefähr 2014 sehen wir, dass die Großstädte an ihr Umland Bevölkerung verlieren. Bisher ist dieser Effekt nur entweder nicht so beachtet worden oder wurde überlagert durch das starke Wachstum der Städte selbst.

Prof. Dr. Dieter Rink, Stadtsoziologe am Helmoltz-Zentrum für Umweltforschung

Prof. Dr. Dieter Rink, Stadtsoziologe am Helmoltz-Zentrum für UmweltforschungFoto: Dieter Rink

Nur ein kurzer Effekt oder eine Trendwende im Städtewachstum?

Viele der Ursachen für das gebremste Wachstum der deutschen Großstädte sind auf die Pandemie zurückzuführen. Aber schon in den Jahren davor hat sich abgezeichnet: der Städteboom kann nicht ewig weitergehen. Viele Menschen sind gezwungen, ins Umland zu ziehen, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können oder es zu wenig Wohnraum gibt.

Schon vor der Pandemie sind immer mehr Menschen aus Großstädten weggezogen. Diese Entwicklung ist aber erst im letzten Jahr besonders deutlich geworden, weil zuvor der Zuzug in die Städte immer noch deutlich größer gewesen ist.

Wie es um das Städtewachstum in deutschen Großstädten steht und wie es in Zukunft weitergehen könnte, dafür ist Stadtsoziologe Prof. Dr. Dieter Rink vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Experte. detektor.fm-Redakeurin Luisa Heinrich hat ihn zu seiner Studie befragt und spricht über die Ergebnisse in dieser Folge mit detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth.

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