Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.
Städteboom ausgebremst
Die Folgen der Pandemie zeigen sich auch am Städtewachstum. Das zeigt eine neue Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig. Während Großstädte wie Leipzig und Hamburg weniger gewachsen sind als im Jahr vor der Pandemie, ist Berlins Einwohnerzahl zum ersten Mal seit Jahren konstant. In Stuttgart dagegen haben Ende des letzten Jahres 1 Prozent weniger Menschen gewohnt als im Vorjahr.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Pandemiemaßnahmen haben Zuwanderung verhindert, es hat eine Übersterblichkeit gegeben und vom erwarteten Babyboom war Ende 2020 noch nichts zu sehen. Hinzu kommt: zum ersten Mal ist das Bevölkerungswachstum in Deutschland stagniert.
Nur ein kurzer Effekt oder eine Trendwende im Städtewachstum?
Viele der Ursachen für das gebremste Wachstum der deutschen Großstädte sind auf die Pandemie zurückzuführen. Aber schon in den Jahren davor hat sich abgezeichnet: der Städteboom kann nicht ewig weitergehen. Viele Menschen sind gezwungen, ins Umland zu ziehen, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können oder es zu wenig Wohnraum gibt.
Schon vor der Pandemie sind immer mehr Menschen aus Großstädten weggezogen. Diese Entwicklung ist aber erst im letzten Jahr besonders deutlich geworden, weil zuvor der Zuzug in die Städte immer noch deutlich größer gewesen ist.
Wie es um das Städtewachstum in deutschen Großstädten steht und wie es in Zukunft weitergehen könnte, dafür ist Stadtsoziologe Prof. Dr. Dieter Rink vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Experte. detektor.fm-Redakeurin Luisa Heinrich hat ihn zu seiner Studie befragt und spricht über die Ergebnisse in dieser Folge mit detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth.