Stahl ist auch nach der Krise allgegenwärtig
Der Siegeszug des Stahls ist schon eine Weile her. Vom neunzehnten bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein prägte er im Zuge der Industrialisierung nicht nur Landstriche wie das Ruhrgebiet und das Saarland, sondern ganze Länder und Kontinente. Seit den 1970er-Jahren hat die Stahlindustrie stark an Bedeutung verloren. Dennoch ist der Werkstoff nach wie vor allgegenwärtig. Wirtschaft und Forschung bringen ständig neue Legierungen und Herstellungsverfahren für spezielle Einsatzbereiche hervor.
Neue Werkstoffe treten in Konkurrenz
Auch wenn die Konkurrenz durch neue Materialien wächst, bleibt vor allem die Fahrzeugindustrie auf Stahl angewiesen. Allerdings muss der Werkstoff immer leichter und zugleich fester werden, um konkurrenzfähig zu bleiben. Ein neues Herstellungsverfahren könnte diese beiden Eigenschaften miteinander verbinden, und dabei einen Vorteil gegenüber anderen High-Tech-Materialien ins Feld führen: nämlich günstig in der Herstellung zu sein.
Neuer Stahl imitiert den Aufbau von Knochen
Seit einhundert Jahren wird am Max-Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf (MPIE) der Stahl verbessert. Jetzt ist gemeinsam mit Kollegen vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Kyushu University Japan ein Durchbruch gelungen. Die Forscher können mit gängigen Methoden der Stahlherstellung wie Kalt- oder Warmwalzen die Mikrostruktur bestimmter Legierungen beeinflussen. Und so eine knochenähnliche Struktur nachahmen, die den Stahl besonder leicht, fest und formbar werden lässt.
Redaktion: Mike Sattler