Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft
„What is this thing called Swing?“
Das fragte schon Louis Armstrong in seinem Jazz-Klassiker aus dem Jahre 1939. Der Swing, von dem Jazz-Fans und Musizierende gleichermaßen fasziniert sind, ist ein Gefühl, das man aus den Noten und Taktvorgaben von Jazz-Stücken nicht herauslesen kann. Es ist ein Rhythmus-Element, das man zwar hören und fühlen kann, aber woher es kommt, war bislang unklar. Klar ist: Musikerinnen und Musiker sowie Laien können es hören und fühlen.
Upbeats und Downbeats
Schon länger wurde vermutet, dass der Swing etwas mit leicht verzögerten Upbeats in einem Stück hat. Upbeats, das sind die Takte in einem 4/4-Takt, in denen die dirigierende Person in einem Orchester den Taktstock nach oben schwingt. Ein Team der Universität Göttingen wollte es genau wissen und hat die Upbeats und deren Effekte auf das Swing-Gefühl in zwei Studien untersucht. Die Forschenden haben herausgefunden, dass die Stärke sich tatsächlich über eine minimale Verschiebung des Upbeat-Timings verstärken oder abschwächen lässt.
Warum aber zufällige Timing-Abweichungen das Swing-Gefühl eher verhindern und welchen Einfluss Rhythmus- und Soli-Gruppen mit dem Swing im Jazz zu tun haben, darüber spricht detektor.fm Moderatorin Sara-Marie Plekat mit der Redakteurin Julia Seegers. Sie hat sich mit Theo Geisel vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation unterhalten, der als einer der Studienleiter und Hobby-Jazz-Musiker eine Antwort auf die Frage von Louis Armstrong gesucht hat.