Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft
Der Schwarm
„Eine größere Anzahl sich durcheinanderwimmelnd zusammen fortbewegender gleichartiger Tiere, Menschen”, das ist laut Duden ein Schwarm. Hinter dem Durcheinander eines Schwarms steckt dabei meistens eine ziemlich clevere Form der Organisation. Menschen etwa entwickeln in der Masse praktisch automatisch ein kollektives Verhalten und organisieren sich so selbst. Wie genau das funktioniert und warum es trotzdem zu Massenpanik kommen kann, dazu forscht Mehdi Moussaid. Der Ethnologe arbeitet am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin.
Schwarmintelligenz von Fischen
Fische schwimmen oft im Schwarm, denn so sind sie zum Beispiel vor Angreifern besser geschützt. Wie genau sie sich dabei organisieren, dazu forschen der Direktor für Verhaltensbiologie Ian Couzin und sein Team vom Max-Planck-Institut in Konstanz. Das Spannende: Im Schwarm können die Fische sogar Energie sparen. Wenn die Fische die Bewegung ihrer Schwanzflossen synchronisieren, kommen sie effizienter voran. Das hat das Forschungsteam mithilfe von selbst gebauten biometrischen Roboter-Fischen.
Schwärmende Immunzellen
Auch in unserem Körper bilden sich Schwärme. Zum Beispiel bei der Immunabwehr. Dort gibt es die sogenannten neutrophile Granulozyten, oder auch einfach Neutrophile. Tim Lämmermann vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg hat sich die mal genauer angeguckt und mit seinem Team entdeckt: Bei einem Angriff durch einen Krankheitserreger verhalten sich diese Neutrophile ganz ähnlich wie ein Bienenschwarm.
Über die verschiedenen Forschungsprojekte der Max-Planck-Gesellschaft zum Themenschwerpunkt „Schwarm“ hat detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit den detektor.fm-Redakteurinnen Charlotte Müller und Alina Haynert gesprochen.