Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft
Unter Druck
Zeitdruck, Ärger, Streit – im Alltag erleben wir viele Stresssituationen. Und dieser Stress, der ist ansteckend. Das haben Veronika Engert und ihre Forschungsgruppe vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig herausgefunden. Ihre Experimente zeigen: Menschen, die beobachten, wie ihr Partner oder ihre Partnerin Stress hat, sind dadurch selbst gestresst. Sie empfinden sogenannten emphatischen Stress.
Knochen reagieren auf Belastung
Nicht nur unsere Psyche steht oft unter Druck. Auch unser Körper, genauer gesagt unser Skelett, ist immer wieder starker Belastung ausgesetzt. Zum Beispiel beim Sport. Knochen reagieren darauf, indem sie sich umbauen, um möglichst fest und stabil zu bleiben. In stärker belasteten Bereichen wird Knochenmaterial angebaut und in entlasteten Bereichen abgebaut. Lange war in der Forschung nicht klar, wo der Sensor im Knochen liegt, der diese Belastung erfasst. Richard Weinkamer und Wolfgang Wagermeier vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm ist es gelungen, diesen Ort zu finden und abzubilden.
Strom ohne Widerstand leiten
Im physikalischen Sinne ist Druck eine Größe, durch die sogar chemische Zustände verändert werden können. Die Arbeitsgruppe unter Mikhail Eremets vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz setzt sehr viel Druck ein, um herauszufinden welche Stoffe sich unter welchem Druck zu sogenannten Supraleitern entwickeln. Supraleiter, das sind Stoffe, die Elektrizität ohne Widerstand leiten. Das funktioniert bisher nur bei sehr niedrigen Temperaturen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen forschen deshalb schon seit langem an Supraleitern, die bei Raumtemperatur funktionieren.
Über die verschiedenen Forschungsprojekte der Max-Planck-Gesellschaft zum Themenschwerpunkt „Unter Druck“ hat detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit den detektor.fm-Redakteurinnen Felizitas Kuhnt und Claudia Peißig gesprochen.