Das „Internet der Tiere“
Die „COVID-19 Bio-Logging Initiative“ ist eine Kooperation verschiedener Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die die Auswirkungen des Lockdowns auf die Tierwelt untersuchen. Dabei können sie auf einen bereits bestehenden Datenschatz zurückgreifen: das „Internet der Tiere“. Hier stattet man möglichst viele Arten mit Aktivitätstrackern, eine Art Fitnessarmband für Tiere, aus.
Die Bewegungsdaten sind für jeden und jede in der „Movebank“ abrufbar. Wissenschaftler Martin Wikelski und sein Team am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz erhoffen sich dadurch ein besseres Bewusstsein für unsere tierischen Mitbewohner und ihre Bedürfnisse.
Tierwelt im Lockdown?
Welche langfristigen Auswirkungen unser Pandemiebedingter Rückzug auf die Tierwelt hat, das können Wikelski und sein Team noch nicht genau sagen. Doch eines lässt sich bereits beobachten: Während wir uns zurückziehen, kehren die Tiere zurück auf die Straßen und in die Städte.
Manche Tiere, die sich bereits sehr an das Zusammenleben mit dem Menschen gewöhnt haben, müssen sich allerdings umstellen. So hat man beispielsweise im Yellowstone National Park beobachtet, dass Raben, die sich nun nicht mehr auf Essensreste von Touristinnen und Touristen verlassen können, sich andere Nahrungsquellen erschließen müssen.
Wie das „Internet der Tiere“ entsteht und wie die Daten den Rückzug des Menschen widerspiegeln, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Martin Wikelski. Er ist Zoologe am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz und am Projekt „COVID-19 Bio-Logging Initiative“ beteiligt.