J.R.R. Tolkien — Ein Meister seines Fachs
Im September dieses Jahres jährt sich der Todestag einer der wichtigsten und bekanntesten Fantasy-Autoren des 20. Jahrhunderts zum 50. Mal. John Ronald Reuel Tolkien hinterließ mit seinem Legendarium rund um „Mittelerde“ eine ganz besondere Welt, die Generationen an Leserinnen und Lesern fasziniert hat und bis heute in ihren Bann zieht.
Obwohl die Ursprünge seiner Geschichten bereits 100 Jahre alt sind und die Welt sich seither stark verändert hat, sind die Themen in seiner Literatur bis heute aktuell. Das gilt auch allgemein für die Fantasy-Literatur, die nicht erst existiert, seit sie von der Literaturwissenschaft als eigenes Genre anerkannt wurde. Ihre Anfänge liegen noch deutlich weiter zurück, auch wenn sie vor etwa 250 Jahren eine neue Qualität bekommen hat.
Der Beginn der Fantasy liegt in den Ursprüngen der Menschheit
Besonders während der Romantik entwickelte sich die Fantasy zu einer eigenen Gattung und faszinierte zunehmend mehr Menschen mit der Frage „Was wäre, wenn?“. Wie können wir das Unerklärliche doch erklären? Was, wenn es noch eine andere Welt gäbe oder wenn Wesen anderer Welten unter uns wären? Oder, wie bei Tolkien: Welche menschlichen Themen lassen sich auch in einer vollständig fiktiven, also einer „secondary world“ wie Mittelerde erzählen?
Tolkien hat es geschafft, zeitlose Themen mit einer ganz eigenen Welt zu verbinden, was seinen Stoff besonders macht. Wie ist sein Einfluss auf die Fantasy-Literatur des 20. Jahrhunderts vor diesem Hintergrund einzuschätzen? Darum geht es in der neuen Folge vom „Forschungsquartett“ mit detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat. Für die Folge hat Redakteur Gottfried Haufe mit Dr. Maria Fleischhack aus der Anglistik der Universität Leipzig gesprochen.