Die Zwiebel, lateinisch auch Allium cepa, ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Bereits die alten Ägypter sollen sie vor über 5.000 Jahren als Heil- und Gewürzpflanze verwendet haben. Selbst als Opfergabe für die Götter war die Zwiebel hoch angesehen. Und auch im Grab von Tutanchamun haben Archäologen Zwiebelreste gefunden.
Bei den Römern zählte die Zwiebel zu den Grundnahrungsmitteln. Sie haben das Gemüse letztendlich nach Mitteleuropa gebracht, wo es mittlerweile eine der meist verbreiteten Gemüsearten ist. Allerdings wird kein anderes Gemüse die Menschheit so viele Tränen gekostet haben, wie die Zwiebel.
Warum die Tränen fließen
Die Zwiebel an sich, bringt niemanden zum Weinen. Sobald sie aber angeschnitten wird, bleibt kaum ein Auge trocken. Das liegt an einem Cocktail zweier Stoffe, die eigentlich in unterschiedlichen Zellschichten der Knolle vorkommen.
Die Basis bildet die schwefelhaltige Aminosäure Isoalliin. In einer anderen Zellschicht befindet sich das Enzym Alliinase. Werden die Zellen verletzt, reagieren die Stoffe miteinander und bilden ein Tränengas. Eigentlich soll diese Reaktion Fressfeinde in die Flucht schlagen. Doch der Mensch lässt sich davon nicht abschrecken.
Es gibt allerdings Küchenzwiebeln, die für die Alliinase Mutationen aufweisen, sodass es zu einer geringeren Ausscheidung des Reizstoffes kommt. Das Entfernen solcher Eigenschaften durch Züchtung ist also möglich. – Prof. Dr. Thomas Debener, Leiter der Abteilung Molekulare Pflanzenzüchtung am Institut für Pflanzengenetik der Leibniz Universität Hannover
Den Zwiebeltränen den Garaus machen
Doch es scheint, als wären 5.000 Jahre Tränen genug. US-Wissenschaftler des Agrarkonzerns Monsanto haben eine Zwiebelsorte gezüchtet, die niemanden mehr zum Weinen bringen soll. Die sogenannte „Sunion“ ist zwar nicht die erste Sorte mit dieser Eigenschaft, aber diese Zwiebel könnte es bis nach Deutschland schaffen.
Woran das liegt hat detektor.fm-Redakteur Merten Waage in einem Beitrag zusammengefasst:
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