Schlaf, Kindchen, schlaf!
Schlaf macht schön, Schlaf macht gesund, Schlaf macht schlau. Aber Schlaf muss richtig dosiert sein. Viele Menschen bekommen nicht den richtigen Schlaf, vor allem Jugendliche. Der frühe Schulbeginn reißt sie meist aus dem Tiefschlaf. Da hilft es auch nichts, sie früher ins Bett zu schicken. Jugendliche gehören zu den spätesten ‚Chronotypen‚: ihre innere biologische Uhr ist so eingestellt, dass sie erst spät einschlafen können – und dementsprechend erst spät aufwachen.
Chronobiologie – unserer Zeit auf der Spur
Die Chronobiologie ist die Wissenschaft, die sich mit der Bedeutung biologischer Rhythmen für Lebewesen beschäftigt. Beim Menschen unterscheidet sie zwischen drei Uhren: der inneren Uhr, der äußeren Uhr (Sonne) und der sozialen Uhr (der Wecker).
Thomas Kantermann, Chronobiologe an der Uni Groningen, interessiert sich für unser Schlafverhalten. Und er weiß: die soziale Uhr – frühe Arbeitszeiten oder Schichtarbeit – stören oftmals die innere Uhr.
Kantermann ist auch Mitinitiator der so genannten ChronoCity. Im bayrischen Kurort Bad Kissingen unternehmen Wissenschaftler, Unternehmen, öffentliche Betriebe und Schulen eine Art Feldversuch, um den individuellen Schlafbedürfnissen Rechnung zu tragen.
Ein anderer Versuch findet am Gymnasium Marienthal in Hamburg statt: Dort können Jugendliche seit diesem Schuljahr etwas länger schlafen. Der spätere Schulbeginn ist Teil eines Gesamtkonzepts der Ganztagsschule. Und er scheint erste Früchte zu tragen:
Der spätere Schulbeginn am Gymnasium Marienthal könnte sich auch auf die Schulnoten auswirken.
Ob es einen Zusammenhang zwischen Schlafverhalten und Schulleistungen gibt, hat Thomas Kantermann in einer neuen Studie untersucht. detektor.fm-Redakteur Max Heeke stellt die Ergebnisse vor.