Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)
Im Februar 2022, also vor etwas mehr als einem Jahr, begann Russland einen großangelegten Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seitdem ist das Land fast tagtäglich in den Nachrichten. Auch in Kunst und Kultur ist die Ukraine hierzulande so präsent wie selten zuvor. Der russische Angriffskrieg war etwa erst kürzlich Themenschwerpunkt des Filmfestivals „Berlinale“.
Wissen und Wissenslücken
Diese Präsenz hat sicherlich dazu geführt, dass sich viele Menschen in Deutschland zum ersten Mal intensiver mit der Ukraine auseinandersetzen. Die grobe Geografie des Landes oder die Namen wichtiger Städte dürften mittlerweile vielen Menschen bekannt sein und auch den Namen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat nun sicherlich jede und jeder schonmal gehört.
Aber darüber hinaus? Wann beginnt eigentlich die Geschichte der Ukraine? Wie wurde sie zu einem eigenständigen Staat? Und wie hat sich etwa die ukrainische Sprache entwickelt? Auch ein Jahr nach dem Krieg gibt es in der deutschen Öffentlichkeit noch erhebliche Wissenslücken, was etwa die Geschichte und Kultur der Ukraine angeht. Laut dem Historiker Stephan Stach liegt das vor allem daran, dass es bei Debatten über Osteuropa in Deutschland häufig eine Verengung auf Russland gibt und dass die Ukraine hierzulande lange Zeit vor allem als Teil der Sowjetunion wahrgenommen wurde und nicht als eigenständiger Staat.
E-Learning Kurs der Leibniz Gemeinschaft
Diese Wissenslücken möchte ein neues digitales Bildungsangebot des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) und weiterer Leibniz-Institute schließen. Der E-Learning-Kurs „Die Ukraine. Geschichte und Gegenwart eines europäischen Staates“ soll tiefgründigeres Wissen über Geschichte und Gegenwart der Ukraine vermitteln und wird ab Mitte März kostenlos über das Online–Portal „Copernico – Geschichte und kulturelles Erbe im östlichen Europa“ zur Verfügung stehen.
Historiker Stephan Stach vom GWZO hat die Arbeit an dem E-Learning-Kurs koordiniert und die Gestaltung der Inhalte geleitet. detektor.fm-Moderator Yannic Köhler hat in zu Wissen und Wissenslücken über die Ukraine befragt und darüber gesprochen, wie dieser Kurs helfen kann, ein differenzierteres Bild des Landes zu vermitteln. Davon erzählt er detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat in dieser Folge Forschungsquartett.