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Foto: Jeppe Gustafsson | Shutterstock
Bild: Jeppe Gustafsson | shutterstock

Forschungsquartett | Ukraine

Warum wissen wir so wenig über die Ukraine?

Die Ukraine ist seit dem Beginn des Krieges im vergangenen Jahr medial so präsent ist wie selten zuvor, aber fundiertes Wissen über Land, Geschichte und Kultur ist in der deutschen Gesellschaft noch immer rar. Ein digitales Bildungsangebot des GWZO möchte das ändern.

Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)

Im Februar 2022, also vor etwas mehr als einem Jahr, begann Russland einen großangelegten Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seitdem ist das Land fast tagtäglich in den Nachrichten. Auch in Kunst und Kultur ist die Ukraine hierzulande so präsent wie selten zuvor. Der russische Angriffskrieg war etwa erst kürzlich Themenschwerpunkt des Filmfestivals „Berlinale“.

Wissen und Wissenslücken

Diese Präsenz hat sicherlich dazu geführt, dass sich viele Menschen in Deutschland zum ersten Mal intensiver mit der Ukraine auseinandersetzen. Die grobe Geografie des Landes oder die Namen wichtiger Städte dürften mittlerweile vielen Menschen bekannt sein und auch den Namen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat nun sicherlich jede und jeder schonmal gehört.

Ich denke, dass heute die wenigsten Menschen in Deutschland nicht wissen, wo die Ukraine auf der Karte einzuordnen ist. Das hätte wahrscheinlich vor einem Jahr wesentlich größere Probleme bereitet.

Stephan Stach, Historiker und Slavist

Stephan Stach, Historiker und SlavistFoto: privat

Aber darüber hinaus? Wann beginnt eigentlich die Geschichte der Ukraine? Wie wurde sie zu einem eigenständigen Staat? Und wie hat sich etwa die ukrainische Sprache entwickelt? Auch ein Jahr nach dem Krieg gibt es in der deutschen Öffentlichkeit noch erhebliche Wissenslücken, was etwa die Geschichte und Kultur der Ukraine angeht. Laut dem Historiker Stephan Stach liegt das vor allem daran, dass es bei Debatten über Osteuropa in Deutschland häufig eine Verengung auf Russland gibt und dass die Ukraine hierzulande lange Zeit vor allem als Teil der Sowjetunion wahrgenommen wurde und nicht als eigenständiger Staat.

E-Learning Kurs der Leibniz Gemeinschaft

Diese Wissenslücken möchte ein neues digitales Bildungsangebot des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) und weiterer Leibniz-Institute schließen. Der E-Learning-Kurs „Die Ukraine. Geschichte und Gegenwart eines europäischen Staates“ soll tiefgründigeres Wissen über Geschichte und Gegenwart der Ukraine vermitteln und wird ab Mitte März kostenlos über das OnlinePortal Copernico Geschichte und kulturelles Erbe im östlichen Europa“ zur Verfügung stehen.

Der Kurs möchte vermitteln, dass es sich bei der Ukraine um eine Nation in Europa, um einen Staat handelt, der eine lange Geschichte besitzt, und es sich eben bei den Ukrainern und Ukrainerinnen keineswegs nur um sogenannte Kleinrussen handelt.

Stephan Stach

Historiker Stephan Stach vom GWZO hat die Arbeit an dem E-Learning-Kurs koordiniert und die Gestaltung der Inhalte geleitet. detektor.fm-Moderator Yannic Köhler hat in zu Wissen und Wissenslücken über die Ukraine befragt und darüber gesprochen, wie dieser Kurs helfen kann, ein differenzierteres Bild des Landes zu vermitteln. Davon erzählt er detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat in dieser Folge Forschungsquartett.

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