Die urbane Wärmewende – heizen mit „haltbarer“ Wärme
Der Kohleausstieg bis 2038 ist beschlossen. Leipzig will schneller sein: Die Stadt will bis 2023 auf Strom und Wärme aus Kohle verzichten.
Dafür wurde das Projekt „Urbane Wärmewende“ ins Leben gerufen. Daran arbeiten Geologen, Umweltwissenschaftler, Ingenieure und Stadtplaner zusammen. Außerdem sitzen Unternehmen mit am Tisch – diese sollen schließlich den Umbau durchführen.
In Zeiten, wo wir einen Wärmeüberschuss haben, speichern wir die Wärme im Untergrund. Und wenn wir die Wärme brauchen, entnehmen wir sie wieder. – Hans-Hermann Richnow, einer der Leiter des Projekts „Urbane Wärmewende“
Gespeichert werden soll die Wärme oder Kälte in Grundwasserleitern tief im Boden. Diese Grundwasserleiter, in der Fachsprache Aqufier, sind Regionen aus Gestein, in denen das Grundwasser fließen kann. Sie liegen etwa 30 Meter unter der Erde. In dieser Schicht ist beinahe nichts von den Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter zu spüren. Außerdem eignet sich das Gestein gut zur Speicherung.
In Deutschland wird die Technik kaum genutzt
In den Niederlanden wird mit diesem Verfahren schon seit längerem gearbeitet. Mehr als 1 800 solcher Wärmespeicher werden dort bereits betrieben. Das Land ist weltweit führend in dieser Technologie und spart damit eine Menge CO2 ein.
In den Niederlanden klappt es mit den Wärmespeichern auch deshalb so gut, weil die Regierung den Ausbau dieser Technologie mit Subventionen fördert. Das macht die Deutsche Bundesregierung bisher nicht. Doch auch hier gibt es bereits einige Standorte, die diese Technologie nutzen. Das bekannteste Beispiel ist das Reichstagsgebäude in Berlin.
Was die urbane Wärmewende ist und wie sie dabei helfen soll, Städte CO2-neutral zu machen, bespricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Redakteur Jonas Dietz.
Redaktion: Jonas Dietz