Wut kommunizieren, statt wegstecken
„Lockdown Light“, die Wahlen in den USA oder der Terror in Frankreich, Österreich und anderswo: Es gibt gerade viele Gründe, um wütend zu sein. Aber Wut kann auch helfen: Zum Beispiel, um persönliche Grenzen aufzuzeigen. Wenn sie sich Bahn bricht, dann gehen auch schnell mal Beziehungen oder Gegenstände zu Bruch.
Aber auch unterdrückter Ärger kann Schaden anrichten. Er kann zum Beispiel Depressionen auslösen.
Was passiert im Gehirn?
Wut ist im Gehirn eng verbunden mit der Furcht. Beide sollen in gefährlichen Situationen helfen, dass eine schnelle Entscheidung getroffen werden kann: Entweder tritt man die Flucht an oder kämpft. In beiden Fällen werden die Muskeln angespannt und Adrenalin ausgeschüttet. Im Gehirn wird der Ärger in der Amygdala im Gehirn ausgelöst. Das kann man auch im MRT sehen.
Die detektor.fm-Moderatorin Leora Koch und die Redakteurin Esther Stephan begeben sich auf die Suche nach dem Sinn der Wut. Dazu hat Esther mit der Psychologin Dr. Verena Kast gesprochen. Sie arbeitet schon lange in der Therapie, an der Universität Zürich und als Gerichtsgutachterin. Die Psychologin Dr. Imke Herrmann hat eine Praxis für emotionsfokussierte Therapie und weiß, wie man mit Emotionen am besten umgeht. Dr. Nina Marsh vom NEMO Lab an der Universität Oldenburg erzählt, was im Gehirn passiert, wenn man wütend ist.