Man stelle sich vor, wie bereits Galileo Galilei vor 400 Jahren mit einem Teleskop zum Jupiter geschaut hatte. Er entdeckte vier große weitere Sterne und benannte sie nach Geliebten des Zeus (röm. Jupiter). Ganymed, Europa, Kallisto und Io sind Monde des Jupiters und gehören alle vier zu den größten in unserem Sonnensystem.
Damals hatte Galilei einen genialen Einfall für die Bezeichnung der Monde. Im Laufe der Zeit und mit verbesserter Technik wird es aber schwieriger für die Astronomen, neue Namen zu finden. Denn mittlerweile konnten 65 weitere gefunden werden.
Alles Monde?
Ein Mond lässt sich nicht nach seiner Masse oder seiner Größe definieren. Vielmehr spielt seine Bewegung im Sonnensystem eine Rolle. In erster Linie bewegt sich ein Mond um einen Planeten. Gleichzeitig hat er eine wiederkehrende elliptische Bahn. Der Durchmesser kann dabei über 5.000 km betragen, wie es beim Jupitermond Ganymed der Fall ist. Dagegen ist unser Mond mit einem Durchmesser von knapp 3.500 km wesentlich kleiner. Die kleinsten Monde des Jupiters sind aber gerade mal 2 km groß.
Entstehungstheorien
Wie die 69 Monde des Jupiter entstanden sind, kann vom heutigem Stand der Wissenschaft aus nicht direkt beantwortet werden. Allerdings gibt es gefestigte Theorien, warum sich die Monde so enorm unterscheiden:
Die großen Jupitermonde sind aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Planeten zusammen entstanden. Der Gasriese hat aufgrund seiner enormen Gravitation Partikel und Objekte um sich herum gebunden. Aus denen haben sich durch Anomalien oder auch Druckschwankungen dann die Monde gebildet. […] Asteroiden die dem Jupiter zu nahe gekommen sind, sodass er sie durch seine Gravitation an sich gebunden hat und nicht mehr los lässt. – Prof. Dr. Ralf Jauland, Planetenforscher am deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Jetzt: #Jupiter und seine 4 hellsten Monde (Anblick mit Zenitspiegel)! Screenshot: #MobileObservatory pic.twitter.com/8rbsmH4IEk
— Stefan Weber (@ClearskiesSw) 17. Mai 2017
Die zwei neu gefundenen Monde sind allem Anschein nach solche eingefangenen Asteroiden. Durch die starke Anziehungskraft des Planeten sind sie nun auf ewig in ihren Bahnen gefangen, sollten sie nicht durch ein Ereignis aus ihrer Umlaufbahn gerissen werden. Entdeckt wurden sie mithilfe eines über sechs Meter großen Spiegelteleskop in Chile.
Wieso die Erforschung der Jupitermonde wichtig für das Verständnis unseres Sonnensystems ist, hat detektor.fm-Redakteur Merten Waage nachgefragt. Er hat dazu mit Prof. Dr. Ralf Jauland vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum und Günther Wachterl von der Kuffner-Sternenwarte in Wien gesprochen: