Gestern Abend lief bereits das erste Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft. Dabei stehen nicht nur die Spieler unter großem Druck, sondern auch die Schiedsrichter. Ein falscher Pfiff – und das Spiel, womöglich die ganze WM, ist gelaufen. Im Fall gestern, beim Spiel Brasilien gegen Kroatien, agierte der japanische Schiedsrichter Yuichi Nishimura als Unparteiischer. Der Elfmeter, den er dabei für Brasilien pfiff, war mit großer Wahrscheinlichkeit eine Fehlentscheidung.
Genügend Hilfsmittel für Schiris?
Die Diskussion um die Leistung des Japaners war nach dem Spiel in vollem Gange. Zwar stehen den Schiedsrichtern zunehmend mehr Hilfsmittel zur Verfügung, beispielsweise die Torlinientechnik, die in Brasilien das erste Mal bei einer WM Anwendung findet, doch lassen sich Schiedsrichter auch unbewusst von vielen Faktoren lenken.
Schiedsrichter im speziellen Training
In mehreren Studien wurde bereits untersucht, welche Faktoren die Schiedsrichter bei ihren Entscheidungen beeinflussen. Darunter fällt sowohl der Heimvorteil einer Mannschaft als auch die Trikotfarbe.
Welche Faktoren noch eine Rolle spielen und wie Fehlern vorgebeugt werden kann, darüber haben wir mit Ralf Brand gesprochen. Er ist Sportpsychologe an der Universität Potsdam und forscht seit vielen Jahren zum Thema Schiedsrichter in Sportspielen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts hat er eine Software mitentwickelt, mit der Schiedsrichter trainieren können, bei einem Foul intuitiv richtig zu entscheiden. Das sogenannte Schiedsrichter-Entscheidungs-Training soll helfen Fehlentscheidungen vorzubeugen.