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Bild: Heike Sicconi | gartenradio.fm

Gartenradio | Baumfeldwirtschaft

Eine Idee mit tiefen Wurzeln

Wie Bäume dabei helfen, Böden, Klima und die Nahrungsmittelproduktion zu verbessern erzählt Philipp Gerhardt. Der stolze Herr seines eigenen Waldgartens.

Es war ausgerechnet ein Computerspiel, das Philipp Gerhardt schon als Kind für den Klimaschutz sensibilisierte. Beim Strategiespiel Civilization lassen sich die Geschicke der Menschheit über mehrere Jahrtausende lenken. Und immer, wenn Philipp Gerhardt es im Spiel mit dem Wirtschaftswachstum und dem Städtebau übertrieben hatte und die Natur nicht mehr mitkam, dann wurde der Bildschirm schwarz – die Zivilisation hatte ihre Ressourcen ausgereizt.

Baumfeldwirtschaft: eine Idee mit tiefen Wurzeln

Wie sehr ihn das Computerspiel in seiner Berufswahl bestärkt hat, vermag der Diplom-Forstwirt nicht mehr zu sagen. Der nächste große Einfluss kam jedenfalls ganz klassisch in Buchform dazu. Während seines Studiums in Tharant, einer der ältesten forstlichen Hochschulen des Landes, stieß er unter anderen auf »Die Verbindung des Feldbaues mit dem Waldbau oder die Baumfeldwirtschaft«, ein Buch aus dem Jahr 1819, geschrieben von Heinrich Cotta. Darin geht es um klimagerechte Landnutzung, in der Forstwirtschaft und Landwirtschaft miteinander kombiniert werden. Einfach ausgedrückt: Statt einem Nebeneinander von Feldern mit einjähriger Bepflanzung und Wäldern, womöglich Monokultur, empfiehlt Cotta eine Kombination. Bei der sogenannten Baumfeldwirtschaft gehören Bäume auch auf Felder und Wiesen.

Waldgärten für Selbstversorger

Zu dieser Baumfeldwirtschaft „im Kleinen“ gehören auch die Waldgärten, für die sich immer mehr Selbstversorger interessieren. Philipp Gerhardt berät immer wieder Gemeinschaftsprojekte, die Waldgärten anlegen. So wie der Waldgarten von „Die Frieda“ im brandenburgischen Brück – unserem Treffpunkt für diese Folge. Vor allem aber plant er mit seinem Team für landwirtschaftliche Betriebe die Umstellung auf Baumfeldwirtschaft, darunter das 133-ha-Projekt, Hof Mark Dümichen oder den Hof von Sonja und Max Mohr.

Enkeltaugliche Landschaften

Es lohnt sich, über den gärtnerischen Tellerrand zu schauen, wenn man im Garten oder Hinterhof einen Waldgarten plant, meint Gerhardt. Denn wer verstanden hat, wie ein lichter Mittelwald funktioniert, kommt auch mit der Anlage des eigenen Waldgartens klar. Für Waldgarten-Einsteiger empfiehlt er den Grundriss des Waldbaus und das Lehrbuch der Bodenkunde.

Warum Nussbäume die Schwergewichte im Waldgarten sind, wie lange es dauert, bis man einen Waldgarten nutzen kann und was so ein Waldgarten für das Klima leistet – erzählt Philipp Gerhardt in dieser Folge.

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