Als Heike Sicconi das erste Mal mit der Blattlaus-Forscherin Heidi Käch telefoniert und fragt, ob sie einen Podcast über Blattläuse aufnehmen können, zögert sie mit der Zusage. „Ich kann Ihnen aber nicht sagen, wie man Blattläuse bekämpft. Ich liebe Blattläuse“, gibt sie zu bedenken. Getroffen haben sie sich dann doch in der beschaulichen Kleinstadt Brig, im Schweizer Wallis.
Die Blattlaus ist wichtiger als der Hirsch
Wie wichtig die kleine Blattlaus für das Ökosystem ist, hat vor ein paar Jahren (2009–2013) ein Experiment der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Schweizerischen Nationalpark gezeigt. Das Ergebnis hat gezeigt, dass die Laus auf Wiesen tatsächlich wichtiger ist als der Hirsch. Warum das so ist, hat die NZZ in einem Artikel über das Experiment berichtet.
Ja, aber …
Blattläuse verursachen auch Ärger, weil sie die jungen Blätter und Triebe von Pflanzen aussaugen, bis kein Leben mehr in der Pflanze steckt. Und einige der rund 5 000 Blattlaus-Arten, die weltweit auf Pflanzen krabbeln, übertragen Viren, die vor allem in der Landwirtschaft großen Schaden anrichten. Das weiß auch Heidi Käch. Aber als Wissenschaftlerin hat sie sich mit dem faszinierenden Leben der Blattläuse beschäftigt, in dem man erstaunlicherweise Parallelen zwischen Fundatrix und Asterix findet.
Man muss sich vorstellen, die Blattlaus überwintert als Ei. Und im Frühjahr schlüpft die und beginnt selber Blattläuse zu produzieren. Und das ist dann eine Fundatrix. Die macht eine Kolonie.
Heidi Käch

Was Fundatrixe sind, warum Blattläuse keine Troubadixe brauchen, was es mit dem Zaubertrank auf sich hat – und wie man die eigenen Pflanzen mithilfe der Natur vor den schwarzen Legionen schützen kann – erzählt Heidi Käch in dieser Folge.